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Bücher für die Tasche

Warum heißt das Taschenbuch Taschenbuch? Weil man es in die Tasche stecken kann! Das Buch für die Tasche also ist ein kleines Exemplar, ideal zum Schmökern für unterwegs – auch in E-Book-Zeiten. Denn es gibt immer noch Menschen, die ein „richtiges“ Buch mit Seiten zum klassischen Umblättern einer modernen Lesemaschine vorziehen.

Lange Zeit standen Taschenbücher in dem Ruf „billig“ zu sein. Der Pappeinband ohne Schutzumschlag irgendwie lapperig, die Klebebindung nicht sehr haltbar, die Schrift klein, der Satzspiegel eng, das Papier grob. Aber billig sollten sie ja auch sein, wenigstens im Verkauf. Deswegen wurden und werden sie in hoher Auflage gedruckt, meistens nach Erscheinen des Originals. Heute hat sich viel getan auf dem Taschenbuchmarkt. Nicht nur die Qualität hat sich stark verbessert. Oftmals erscheinen Werke sogar gleich im Taschenbuchformat.

Zwar ist da moderne Taschenbuch, wie wir es heute kennen, eine relativ junge Erfindung. Doch es gab Vorläufer und die reichen bis in die Antike zurück. Schon zur Zeit der Christenverfolgung gab es kleine Papyrus-Schriften zum Mitnehmen. Als kleinster gilt der Kölner Mani-Kodex aus dem 5. Jahrhundert. Diese Lebensbeschreibung des persischen Religionsstifters Mani, Begründer des Manichäismus, misst nur rund vier mal vier Zentimeter.

Im Mittelalter führte man so genannte Beutelbücher mit sich, meist mit religiösem Inhalt zur Erbauung. Über dem Ledereinband sorgte ein überstehender zweiter Einband aus Stoff dafür, dass man das Buch an den Gürtel hängen konnte. Diese Gürtelbücher sind kaum erhalten, da man in späteren Zeiten den für die Unterbringung im Bücherregal störenden Stofflappen kurzerhand abschnitt.

Mann-mit-beutelbuch

Die Musenalmanache des 18. Jahrhunderts waren ebenfalls Vorläufer des Taschenbuchs – Schöngeistige Schriften wie Novellen und Gedichte im kleinen Format, bevorzugt von Frauen gelesen und geschrieben von bedeutenden Autoren wie Goethe, Schiller, Tieck, Hölderlin, Schlegel… In dieser Zeit fiel auch wohl erstmals der Begriff „Taschenbuch“, allerdings im Sinne einer Literaturgattung als „Taschenbücher für Frauenzimmer“.

Im 19. Jahrhundert setzten sich Produktionsverfahren durch, die die Buchherstellung immer günstiger machten. Vorreiter waren hier die Verlage Reclam und Tauchnitz. Ersterer war es dann, der den Taschenbuchmarkt revolutionierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als Papier knapp war, druckte Reclam auf Zeitungspapier im Rotationsverfahren – die Ro-Ro-Ro-Reihe war geboren (Rowohlts Rotations-Romane).

 

Es muss nicht immer ein Taschenbuch sein, auch gebundene Bücher gibt es bei Jokers zum günstigen Preis:

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Autorin: Petra Anne-Marie Kollmannsberger

 

 

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