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Familie im Focus

Leben mit verwirrten älteren Menschen„Dieses so kostbare Leben“ – ein Titel, der eigentlich schon alles Wesentliche sagt. Eine Frau begleitet ihren alten Vater beim Sterben und lässt sein langes Leben Revue passieren. In einer Mischung aus Dankbarkeit, Pflichtgefühl und manchmal auch Angst kümmert sie sich um den 96-Jährigen und beschreibt, wie schwer es ist, dem starrsinnigen alten Mann seine Würde zu lassen und nicht mehr zu versuchen ihn zu ändern, sondern ihn so zu akzeptieren, wie er ist – mit all seinen Fehlern und Unzulänglichkeiten. Auch die Schwägerin der Erzählerin liegt im Sterben. Ein Buch also, das ganz eindeutig vom Tod handelt. Deprimierend? Nein. Eher ein Loblied auf die Familie, auf Zusammenhalt und eben auf das „so kostbare Leben“.

Margaret Forsters Bücher wie „Familiengeheimnisse“ und „Das Vermächtnis meiner Mutter“ sind nicht umsonst Bestseller. Alle sind gefühlvolle Schilderungen des Kosmos Familie, in dem sich jeder von uns befindet. Die britische Autorin lotet sie aus, die ganzen Verstrickungen und Geheimnisse, das Unausgesprochene und die vielfältigen Verbindungen, die jede Familie ausmachen. Wir alle stecken mitten drin und genau das macht Margaret Forsters Titel so spannend für jeden, der sich für mitreißende Familiengeschichten, die oft über Generationen reichen, interessieren.

Bei „Dieses so kostbare Leben kommt hinzu, dass es sich bei dem Buch um eine autobiographische Schilderung handelt, was die Intensität dieses Themas noch steigert. Also der Tipp: sich nicht abschrecken lassen von einem Titel, der von Krankheit und dem Sterben handelt. Die Autorin schreibt so behutsam und klug darüber und entdeckt neben der Tragik auch so komische Momente, dass man sich darauf mit Gewinn einlassen kann.

(Geschrieben von Matthias Stöbener)

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