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Hemingway im Fadenkreuz

HemmingwaySelten hat in meinem Bekanntenkreis ein Schriftsteller solch feurige Diskus- sionen entflammt wie Ernest Hem- ingway. Entweder lieben ihn meine Freunde oder sie hassen ihn. Jedenfalls habe ich bislang noch keinen getroffen, der dem amerika- nischen Lebemann neutral gegenüber gestanden hätte.

Nehmen wir zum Beispiel meinen guten Freund Gerhard. „Das war doch ein absoluter Unsympath“ ereiferte er sich jüngstens. „Der hat gesoffen, geraucht und jeden Tag eine andere Frau im Bett gehabt. Außerdem hat er überhaupt nicht auf seine Umwelt geachtet. Im Gegenteil! Abgeknallt hat er alles, was sich bewegt hat. Der hat sich sogar damit gebrüstet, dass er im Zweiten Weltkrieg 122 deutsche Soldaten erschossen hat! Und das soll der amerikanische Traumschriftsteller sein? Pah!“

HemmingwayAndere, zum Beispiel meine Freundin Susanne, sind da ganz anderer Meinung: „Klar war er ein Lebemann, wie er im Buche steht. Er hat halt sein Leben in vollen Zügen genossen, war Abenteurer, Großwildjäger, Hochsee- fischer, Boxer, Stierkämpfer … Was er getan hat, hat er mit ganzem Herzen getan. Das kann man ihm doch nicht vorwerfen! Seine Leidenschaft spiegelt sich in seinen Büchern, und das ist doch das einzige, was bei einem Schriftsteller zählt.“

Fakt ist, dass Ernest Miller Hemingway (geb. 1899 in Illinois, gest. 1961 in Idaho) einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts war. 1953 bekam er den Pulitzerpreis, ein Jahr später den Literaturnobelpreis für sein Buch „Der Mann und das Meer“. Er war viermal verheiratet und brüstete sich gerne mit seinen Jagd- und Kriegserfolgen.

Davon abgesehen verfasste er aber zahllose Romane, Geschichten und Erzählungen, die weltweit einzigartig sind. Unvergessen bleiben „Die grünen Hügel Afrikas“ (1935), „Schnee auf dem Kilimandscharo“ (1936), „Wem die Stunde schlägt“ (1949) oder „Der alte Mann und das Meer“ (1952).

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