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Jokers Morgen-Grauen, Teil 14

So, nach längerer Pause graut auch bei Jokers mal wieder der Morgen. Oder dem Morgen, wie Dieter Krebs sagen würde.

Gestern Morgen graute mir kurzzeitig vor mir selbst. Ich hatte einer Kollegin einen Text zur Rechtschreibkorrektur gegeben. Als sie ihn mir zurückgab, schien sie etwas peinlich berührt zu sein: „Alles o.k., nur Kaktus ist falsch geschrieben“, sagte sie. Ich wurde rot und dachte: „Oh nein, oh nein, oh nein, hab ich da etwa ein c eingebaut?“ Aber ich hatte zum Glück nur das t vergessen.

Jetzt fragen Sie sich vielleicht, warum ich diesen harmlosen Fehler überhaupt erwähne. Nun, „Kacktus“ wäre in einem Werbetext schon bös gewesen, aber diese Peinlichkeit ging ja glücklicherweise an mir vorüber. Das inspirierte mich allerdings, mal zusammenzutragen, was mir den Rest des Tages an Stilblüten über den Weg lief. Fehler, die man dem Werbetext-Leser, also dem Jokers-Kunden, vorenthält, indem sie vor der Veröffentlichung rauskorrigiert werden.

Ein paar Beispiele: Zum Bildband „Indians“ verspricht eine Kollegin „eine Reise in die Welt der nordeuropäischen Indianer“. Die tanzen um den Marterpfahl und singen „Smörrebröd, Smörrebröd, rømpömpömpöm…“

Aus dem Genie Stephen Hawking machte jemand Stephen Hawkens. Wahrscheinlich der Bruder von Sam Hawkens, wenn ich mich als Karl-May-Leser nicht irre.

Natürlich habe ich mir auch selbst einen Patzer erlaubt. Bei der „Geschichte des Koreakrieges“ wollte ich mit meinem Wissen angeben und schrieb vom Stellvertreterkrieg auf dem „Schlachtfeld der Supermärkte“. Zu meiner Entschuldigung sei angemerkt, dass Korea in Nord und Süd geteilt ist. Wie Aldi.

Der schlimmste Fehler des gestrigen Tages (wobei „schlimm“ natürlich relativ ist) passierte allerdings anlässlich einer Textkürzung. Bei einer Box mit aufmunternden Kartenspielen speziell für Krankheitstage (sowas gibt’s wirklich!) wurde der zu lange Werbetext radikal auf „Spiele für mehr Spaß im Bett“ gekürzt. Eindeutig zweideutig, wenn auch ungewollt.

Hm, irgendwie alles recht harmlos, wenn man’s genau betrachtet. Im Eifer des gestrigen Arbeitsgefechtes kam das dem KollegInnenkreis noch wesentlich witziger vor. „Schreib‘ da doch mal was da drüber“, hieß es, „schreib doch mal…“ Der Fluch der Situationskomik: „Das kann ich so jetzt nicht erzählen, da muss man dabei gewesen sein“ oder so ähnlich heißt’s ja immer…

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