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Rucola: das Edel-Unkraut

Dieses Gewächs hat eine rasante Verwandlung durchgemacht: vom schnöden Unkraut zur Salatdelikatesse. Rucola ist DAS In-Kraut schlechthin. Keine Pizza im mediterranen Stil kommt ohne aus. Die spitzen grünen Blätter dürfen im würzigen Salat ebenso wenig fehlen wie als Pesto auf den Nudeln. Dabei ist Rucola nichts Besonderes, im Gegenteil, es ist eine wild wuchernde Pflanze, die munter auch in Mauerritzen sprießt. Wo es karg ist, fühlt sie sich besonders wohl, etwa im Schotterbett von Gleisen, an Wegrändern und auf Bauschuttplätzen. Ein anspruchsloses Gestrüpp also, das da seinen Siegeszug in die Italo-Küche angetreten hat.

Hierzulande hieß das Gewächs ursprünglich Rauke und fristete ein trauriges Dasein. Als Salat war es ob seines strengen, senfartigen Geschmackes lange Zeit nicht sonderlich beliebt. Das änderte sich erst mit der Toskana-Begeisterung der Deutschen und der populär gewordenen mediterranen Kochkunst vor rund 20 Jahren. Plötzlich wurde das Grünzeug salonfähig und adelte jedes Gericht. Vielleicht liegt es daran, dass man sich der vermeintlich aphrodisierenden Wirkung der Rauke besann. Oder man schätzte den Nervenkitzel. Schließlich ist das Edel-Unkraut leicht zu verwechseln mit dem Jakobskreuz- oder Jakobsgreiskraut; beide können aus einem vermeintlich gesunden Salat-Snack eine tödliche Mahlzeit machen…

Der Vollständigkeit halber muss erwähnt werden, dass Rucola, ehe er überhaupt auf italienischem Boden siedelte, in unseren Breitengraden kultiviert wurde, nämlich als Senfrauke. Die alten Germanen aßen das Kraut gerne und oft und betrachteten es als Potenzmittel. Mit der Besetzung Germaniens durch die Römer, gelangte die würzige Rauke in den Mittelmeerraum, wo sie den Namen Rucola erhielt; und als solcher Jahrhunderte später wieder auf germanischen Tellern landete…

Wer sich mit der »Rucola-Rauke« beschäftigen möchte, findet hier Anregungen:

* Buch Gesund mit Brennnessel, Löwenzahn und Rauke
* Buch Bärlauch, Rucola & Co.
* Geschenk-Idee My Secret Garden Kräutergarten Saatkonfekt

Autorin: Petra Anne-Marie Kollmannsberger
Bildquelle: Bettina Kopps / pixelio.de

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