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Schenken à la Tante Frieda

WeihnachtenBeim Entrümpeln eines meiner Bücherregale fand ich neulich einen echten Schatz. Zwischen dicken Bildbänden über Inneneinrichtung eingeklemmt entdeckte ich eine Sammlung alter Weihnachtslieder und –Texte, die ich vor langer Zeit bei der Wohnungsauflösung meiner Oma gefunden hatte. Damals schob ich sie erst einmal ins Regal und vergaß sie dann. Bis jetzt.

Vor dem Hintergrund der derzeitigen Wirtschaftskrise erstrahlt dieser Schatz noch einmal so hell. Denn die insgesamt 40 Seiten mit dem Titel „Viele shöne (sic) Weihnachtslieder – aufgeschrieben für Männlein und die Mama von Tante Frida“ zeigen, wie man auch mit wenig Geld, aber viel Liebe ein schönes Geschenk bereitet. Im Jahr 1923, zu einer Zeit, in der man in Deutschland für ein Kilogramm Brot rund 233 Mrd. Reichsmark zahlte, hatte „Tante Frida“ meinem Opa ein wertvolles Geschenk bereitet, ohne große Ausgaben.

Ich wusste gar nicht, welche Künstler ich in meiner Familie hatte. Denn nicht nur, dass die Texte auf den DIN A3 großen Kartonseiten in Schönschrift verfasst waren. Jedes Lied erhielt sogar eigene Illustrationen, die auf einem Niveau gezeichnet waren, wie es ein Laie wie ich niemals hinbekäme. Auch die Noten wurden mit fachkundiger Hand gezeichnet und stimmen bis auf den letzten Ton.

Noch sind Bücher keine Luxusartikel. Aber eine Inspiration habe ich mir schon für Weihnachten geholt. Zumindest die Weihnachtskarten werde ich wieder etwas persönlicher gestalten, vielleicht mit kleinen Zeichnungen. Denn einen Stern, einen Weihnachtsbaum oder einen kleinen Engel bekomme sogar ich noch hin. So wird das Weihnachtsfest wieder ein Stück persönlicher. Und das ohne Extra-Kosten.

(Geschrieben von Matthias Stöbener) 

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