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Sonderurlaub wäre keine schlechte Idee gewesen

DeaverAm Wochenende besuchte ich mal wieder meine Mutter. Sie liest mit Vorliebe Thriller. Ich stöberte ihre Regale durch, Hunderte von Krimis drängen sich hier Rücken an Rücken. Ich wollte mir ein Buch ausleihen, um mir einen gemütlichen Nachmittag am See zu machen, wurde aber nicht fündig. Da drückte sie mir ein schon etwas abgegriffenes Taschenbuch in die Hand, ein richtiger Schmöker, es hatte über 500 Seiten. „Der letzte Tanz“ hieß der Thriller und ich nahm ihn mit. Denn schon oft hatte ich festgestellt: Was meiner Mutter gefällt, trifft auch meistens meinen Geschmack.

Ich legte mich also mit dem Jeffrey-Deaver-Krimi an den Strand, es war ungefähr 14 Uhr. Und ich begann zu lesen. Ab und an huschte der Gedanke durch meinen Kopf, dass ich noch nie, noch nie einen derart packenden Thriller gelesen habe. Wie konnte Deaver nur diese ganzen DeaverJahre hindurch an mir vorbei gehen? Als es dunkel wurde, bemerkte ich, dass ich nicht nur sieben Stunden wie gebannt gelesen, sondern mir auch einen heftigen Sonnenbrand eingefangen hatte. Das war die passende Ausrede, meine Verabredung am Sonntag abzusagen: Viel lieber wollte ich „Den letzten Tanz“ fertig lesen.

Montag in der Arbeit setzte ich mich gleich an meinen Computer und durchforstete unser Programm: Und siehe da, ich wurde fündig – wir haben sogar ein 3er-Set des Protagonisten meines eben beendeten Buchs im Original im Angebot! „Lincoln Rhyme Collection, 3 Bände“ heißt das Package. Ich eilte sofort ins Lager und suchte es mir raus. Vielleicht hätte ich meinen Chef aufsuchen und Sonderurlaub beantragen sollen: Ich habe abends einfach zu wenig Zeit, um so richtig vorwärts zu kommen …

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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