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Verspäteter Nachruf auf den jungen Wilden

Joerg ImmendorffSchon Wochen wollte ich etwas zum Tod von Jörg Immendorff bloggen. Ich kam einfach nicht früher dazu. Aber es muss sein.

"Das Bild muss die Funktion der Kar- toffel übernehmen, es muss sättigen, nicht schön sein", provozierte 1966 der Maler Jörg Immendorff mit einem Gemälde, betitelt mit "Hört auf zu malen!"

Der bekannte Künstler erhielt nicht umsonst den Spitznamen "der junge Wilde". Er malte unberechenbar, suchte nach „Weltverbesserungen“, verkörperte Gegensätze und sammelte Beschreibungen seiner Person wie andere Menschen Briefmarken. Nebenbei war er Professor, Partylöwe und Don Juan. Er zog als Dadaist und Kanzlerkumpel durchs Land.

Letzten Monat ist der Umtriebige in Düsseldorf verstorben. In Biografien über ihn wird man von einer „Kokain-Affäre“ lesen, von einem Selbstbildnis im Adlerkostüm … Wer war er abseits der Medien?

Ich denke, Jörg Immendorff war vor allem eins: ein talentierter Maler, ein Genie mit Pinsel und Farben, ein unübertroffener Optimist und Revoluzzer, der bis zuletzt an das Gute zu glauben schien. Die Kunst kann die Welt verändern, das kommt bei mir als Botschaft seiner Werke an.

„Siegen heißt für mich, ein gutes Bild zu malen, und wenn das gelingt, siegt man immer, nicht zuletzt über sich selbst.“ Das war Jörg Immendorff.

Jörg Immendorff in der Jokers Bücherbörse

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