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Wahrheit der Literatur

Nicht selten werden Schriftsteller gefragt, ob sie das, was sie schreiben, selbst erlebt haben. Oder ob sie sich in einer ihrer Figuren verewigt haben. Nicht jeder Roman aber ist eine Autobiografie oder hat autobiographische Züge. Manchmal aber eben doch, ohne dass auf dem Cover davon die Rede ist.

So wurde jetzt der polnische Schriftsteller Krystian Bala wegen Mordes an dem Geliebten seiner Ex-Frau zu 25 Jahren Haft verurteilt. Ein Breslauer Gericht hat ihn für schuldig erklärt, die Tat vor sieben Jahren in Auftrag gegeben zu haben – aus Eifersucht. Ein Geschäftsmann war 2000 entführt, drei Tage lang gefoltert und dann in einem Fluss ertränkt worden, der Täter wurde nie gefasst. Schon damals gab es Gerüchte, Krystian Bala sei der Mörder, doch die Beweise fehlten.

TelefonDann schrieb Bala im Jahr 2003 den Roman „Amok“, worin Ähnlichkeiten mit dem realen Mord verarbeitet wurden, die nur der Mörder oder jemand, der mit ihm in Verbindung stand, kennen konnte. Vor allem die Romanfigur „Chris“ wurde in Beziehung zu dem Schriftsteller gebracht. Die Polizei entdeckte dann als weiteres Indiz, dass Bala das Telefon des Opfers im Internet verkauft hatte. Aufgrund dieser Indizien konnte das Breslauer Gericht den Schriftsteller des Mordauftrags überführen.

Ich hoffe, dass nicht allzu viele Krimis so wahr sind wie „Amok“.

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