Bereits 1987 war sie mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Richard Wagner, von Rumänien nach Deutschland ausgewandert, sie ließ damit ein von ihr verabscheutes politisches System zurück, das sie in vielen Erzählungen beschrieb. Müllers Werke sind hauptsächlich von jenen Erfahrungen im totalitären System des rumänischen Ceausescu-Regimes geprägt.
Wichtige Werke sind die Bände "Niederungen" (1984), "Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt" (1986) und "Barfüßiger Februar" (1987). Ihre bedeutendsten Romane sind: "Der Fuchs war damals schon der Jäger" (1992), "Herztier" (1994), "Heute wär ich mir lieber nicht begegnet" (1997) und ihr letztes Werk "Atemschaukel" (2009).
Herta Müller publizierte auch die Essay-Sammlungen "Der fremde Blick oder Das Leben ist ein Furz in der Laterne" (1999), "Der Teufel sitzt im Spiegel" (1991), "Hunger und Seide" (1995) und "Der König verneigt sich und tötet" (2003).
Mit Herta Müller ist zum 13. Mal ein deutschsprachiger Autor mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Hier eine Übersicht über ihre deutschsprachigen Vorgänger:
1902 Theodor Mommsen
1908 Rudolph Eucken
1910 Paul Heyse
1912 Gerhart Hauptmann
1919 Carl Spitteler (Schweiz)
1929 Thomas Mann
1946 Hermann Hesse (Schweiz)
1966 Nelly Sachs (schwedisches Exil)
1972 Heinrich Böll
1981 Elias Canetti (Bulgarien)
1999 Günter Grass
2004 Elfriede Jellinek (Österreich)
2009 Herta Müller
Egal, wie sehr die beiden frisch gekürten Nobelpreisträger polemisiert werden: Ich finde, beide haben ihren Preis verdient. Und ich gratuliere ihnen aus ganzem Herzen.
(Geschrieben von Matthias Stöbener)