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125 Jahre Automobil

Früher war alles besser – die Autos zumindest. Das jedenfalls meinen Oldtimer-Freaks, jene Liebhaber historischer Fahrzeuge, die sich für glänzendes Chrom, »Haifischflossen« und Weißwandreifen begeistern. Und seien wir ehrlich, in früheren Zeiten sahen Autos irgendwie freundlicher aus. Sie hatten ein Gesicht, runde Kulleraugen und ein Lächeln.


Citroen_2CV.jpgEin unvergessenes altes »Schnauferl« etwa ist der legendäre »Käfer«, 1938 als »Volkswagen« produziert. Er zaubert noch heute Alt und Jung ein Lächeln ins Gesicht und lässt Geschichten sprudeln nach dem Motto: Ja damals hatte ich auch einen Oder die »Ente«, der mythenbehaftete Citroen 2 CV, DAS Vehikel der 1968-Protestgeneration schlechthin, dassich vom lahmen Watschler zum Kult-Mobil mauserte. Dabei war dem »Deux Chevaux« (zwei Pferde) oder »Deux Pattes« (Doppel-Pfote), wie die Ente in Frankreich heißt, ein eher bodenständiges Leben beschieden. Sie sollte zwei Bauern, einen Zentner Kartoffeln und einen Korb roher Eier unbeschadet über einen frisch gepflügten Acker transportieren. Dieses Kunststück vollbrachte der »Döschwo« seit 1948 brav schnatternd.


Im Luxussegment sind es dann Schönheiten wie der Mercedes 300 SL mit seinen Flügeltüren oder der herrschaftliche Bugatti Royale, Ende der 1920er-Jahre das teuerste Auto der Welt, die die Herzen der Freunde alten Blechs höher schlagen lassen.


Hätte Carl Benz 1886 nicht das Automobil erfunden, wäre es zu derartigen Leidenschaften gar nicht gekommen. Ihm gelang als erstem Tüftler die Entwicklung eines mittels Verbrennungsmotor sich selbst bewegenden Fahrzeuges – Automobil genannt, zusammen gesetzt aus dem griechischen »auto« = selbst und dem lateinischen »mobilis« = beweglich.


Experimentiert wurde schon lange mit verschiedenen Antrieben, etwa mit Dampf, Gas oder Segeln. Aber erst der Benzsche »Motorwagen« brachte den Durchbruch. Die erste längere Fahrt mit der stinkenden, fauchenden Maschine übernahm übrigens Benz Ehefrau Bertha – ohne Wissen ihres Gatten. Sie tuckerte mit ihren beiden Söhnen von Mannheim nach Pforzheim und holte sich Benzinnachschub in der Apotheke –  Tankstellen gab es noch nicht. Damit bewies die Pionierin der Automobilisten nicht nur Wagemut, sondern stellte auch die Fernreisetauglichkeit der neuen Erfindung unter Beweis. Immerhin betrug die Strecke 106 Kilometer. Die Fahrerin blieb unbeschadet und strafte damit alle Zweifler Lügen. Opfer des Höllen-Trips wurden lediglich ein paar Hühner, die Bertha Benz im Eifer des Gefechts überfahren haben soll.


Und da Oldtimer-Fans nie genug bekommen beim »Autos-gucken«, gibt es hier Bücher mit Suchtpotential:


http://www.jokers.de/3/16384953-1/buch/die-lieblingsautos-der-deutschen.html


http://www.jokers.de/3/16140429-1/buch/1001-oldtimer.html


http://www.jokers.de/3/15879552-1/buch/deutsche-autos.html


Bild: wikimedia

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