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Ein erfolgreiches Kasperle

Die kleine HexeBeim Aufräumen meines Kellers entdeckte ich neulich ein paar Kinder-Kassetten, die ich mir vor vielen Jahren aus einer Laune heraus gekauft hatte. Ich dachte mir: „Das ist doch ein nettes Hörbuch zum Einschlafen“ und angelte den „Räuber Hotzenplotz“ von Otfried Preußler aus dem Karton.

Noch am selben Abend legte ich die Kassette ein und lauschte voller Erwartung. Meine Frau war schon nach wenigen Minuten eingeschlafen. Ich jedoch folgte der Geschichte mit Staunen. Wie Kasperl und Seppel die gestohlene Kaffeemaschine der Groß- mutter suchen. Wie Hotzenplotz sie überfällt und gefangen nimmt. Wie Kasperl die gute Fee Amaryllis befreit und somit alles wieder ins Lot bringt.

Hätte man mir die Geschichte nicht selbst schon als Kind erzählt und wüsste ich als Literaturbegeisterter nicht, dass der ehemalige Leutnant im Zweiten Weltkrieg (geb. am 20. Oktober 1923) mit seinen Büchern „Krabat“, „Die kleine Hexe“, „Das kleine Gespenst“ und eben dem „Räuber Hotzenplotz“ Meilensteine der Kinderliteratur gesetzt hat: Ich hätte mir schwer vorstellen können, wie eine so einfach gezeichnete Kasperle-Geschichte, die mit Pickelhauben, Automobilen und dem Wachtmeister Dimpfelmoser auch noch vor dem ersten Weltkrieg zu spielen scheint, bei Kindern so erfolgreich sein kann. Sie war sogar so erfolgreich, dass Preußler auf Drängen seiner jungen Leser sieben Jahre nach dem Erscheinen des ersten Hotzenplotz-Buches 1969 eine Fortsetzung und 1973 sogar einen dritten Hotzenplotz-Band schreiben musste.

Bis heute wurde „Der Räuber Hotzenplotz“ in 34 Sprachen übersetzt. Preußler schrieb insgesamt 32 Kinderbücher, die zusammen auf eine Auflage von 15,2 Millionen Exemplaren kommen. Ein Kinderbuch- Millionär!

Preußler gibt es auch bei Jokers:

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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