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Wo der Tod regiert

Josef WinklerAn Allerheiligen wurde der Georg Büchner-Preis verliehen: Josef Winkler, der österreichische Autor, nahm ihn mit einer fesselnden Dankesrede entge- gen. Zu den wichtigsten Werken von Winkler zählen: Wenn es soweit ist, Natura Morta, Römische Novelle, Leichnam, seine Familie belauernd, Roppongi, Requiem für einen Vater sowie Ich reiß mir eine Wimper aus und stech dich damit tot.

Der Tod, aber vor allem auch die Vernetzung von Leben und Sterben, sind zentrale Themen des 1953 geborenen Kärntners. Sein individuelles Symbol für den Niedergang sind Gladiolen: Sie sind Winklers zentrale Metapher und werden überall dort sichtbar, wo das Leben dem Tod weicht. Genau diese Blumen schmückten als Dekoration die Bühne des Darmstädter Staatstheaters, in dem Josef Winkler den wichtigsten deutschen Literaturpreis entgegennahm.

Ich will gar nicht versuchen, das Werden des großartigen österreichischen Schriftstellers zu psychologisieren oder zu analysieren: Die Gefahr ist groß, sich in der harten bäuerlichen und durch und durch archaisch-katholisch geprägten Kindheit des Autors zu verlieren. In und durch die Literatur habe sich Josef Winkler gerettet, meinte der Wiener Publizist Ulrich Weinzierl, der die Laudatio auf Winkler hielt.

Egal, was dahinter steckt: Mich fasziniert das Werk Josef Winklers sehr. Und auf eigentümliche Art und Weise erinnert es mich an das literarische Schaffen von Georg Büchner selbst. Aber lesen und vergleichen Sie doch selbst: Besonders empfehlenswert zu diesem Zweck sind Büchners Werke „Woyzeck“ und „Leonce und Lena“.

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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