Sind Sie auch
allergisch auf bestimmte Sätze? „Das geht ja gar nicht!“, ist zum Beispiel mein
derzeitiger Anti-Spruch. Oder „Bitte nicht schwierig werden“. Oder „Das Leben
ist kein Ponyhof“. Zwischen Busbahnhof, Kaffeeküche, Fahrstuhl und Kantine ist
die Luft voll von solch beliebigen Äußerungen, die so wenig aussagen, dass man
sie sich eigentlich gleich sparen könnte.
Ich könnte noch ewig
weiter neue Beispiele sammeln. Wenn das nicht schon Max Scharnigg für mich
getan hätte. In „Das habe ich jetzt akustisch nicht verstanden – und 99 andere
Sätze, mit denen man durchs Leben kommt“ versammelt Scharnigg, der für die
Jugendseite der Süddeutschen Zeitung die Kolumne „Hauptsätze“ schreibt,
inhaltsleere Floskeln, die einem täglich die Ohren verstopfen. Darunter
befinden sich Perlen wie „16 000 Euro sind für mich viel Geld, Herr Jauch“,
„Ich steh ja voll auf britischen Humor“, „Ich rechne immer noch in D-Mark“,
„Ooh – key“ oder „Das hab ich als Kind gar nicht gemocht“.
Das ideale
Nachschlagewerk für Menschen, die sich beim Smalltalk eher täppisch anstellen
und fürs seichte Geplauder irgendwie nie die rechten Themen finden. Egal,
welchen Satz aus diesem Buch man wählt, man kann sich damit wunderbar durch
langweilige Gesprächsrunden oder ermüdende Stammtischbesuche mogeln.