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Amors Siegeszug. Oder: Vom Ursprung des Valentinstages

Rose.jpgManchmal gehen Bräuche und Traditionen seltsame Wege. Bei einigen ist man sich gar nicht mehr sicher, wo sie eigentlich herkommen. So geht es auch dem Tag der Liebenden am 14. Februar. Wer glaubt, der Valentinstag sei eine Erfindung geschäftstüchtiger, amerikanischer Floristen, der irrt. Denn die Geschichte des romantischsten Tages im Jahr reicht bis ins alte Rom zurück.


Der Legende nach lebte der heilige Valentin im 2. Jahrhundert n. Chr. im mittelitalienischen Treni. Der Bischof soll heimlich Liebespaare getraut haben, deren Verbindung aus gesellschaftlichen Gründen eigentlich ein no go war; seis wegen Standesunterschieden oder schlicht weil die Eltern dagegen waren. So wurde Valentin zum Protegé der reinen Liebe entgegen aller gesellschaftlichen Zwänge. Das war natürlich dem damaligen Kaiser Claudius ein Dorn im Auge. Kurzerhand ließ er den Bischof enthaupten und zwar am 14. Februar.


Im 8. Jahrhundert wurde der heilige Valentin wohl wegen der phonetische Ähnlichkeit zum Schutzpatron der Fallsüchtigen. Ein faux pas, denn für Epilepsiekranke ist eigentlich der heilige Veit zuständig. Und so wurde Valentin 1972 bei der Reform des Regionalkalenders für das deutsche Sprachgebiet rigeros aus dem Kirchenkalender gestrichen. Grund: die zweifelhafte Beweislage, ob es den Bischof tatsächlich gegeben hat. Historisch gesehen kämen nämlich mehrere Namensvettern als echter Valentin in Frage.


Wie dem auch sei, die Bräuche rund um den Valentinstag rühren sowieso ganz woanders her: aus der heidnischen Kultur des alten Roms. Am 14. Februar feierte man damals nämlich Lupercalia das Fest der Göttin Juno. Als Gattin des Jupiters gilt sie als Beschützerin der Ehe. Ihr Sohn ist übrigens der Liebesgott Amor.


An Lupercalia war es üblich, der Ehefrau Blumen zu schenken. Und der Jugend war eine ganz besondere Tradition vorbehalten: Alle ledigen Männer durften aus den Namen aller ledigen Mädchen ein Los ziehen. Die ausgelosten Paare verbrachten dann den Abend miteinander und zwar in allen Ehren. Bestimmt hatte dabei auch Amor das ein oder andere Mal seinen großen Auftritt…


Mit der Christianisierung war die Kirche bestrebt, heidnische Bräuche wie das Lupercalia-Fest mit christlichen Festen zu verbinden. So vermischte sich der Todestag des heiligen Valentin mit den Bräuchen der Lupercalia. Besonders beliebt wurde die daraus entstandene Tradition in Frankreich, England, Belgien und natürlich in den USA. Seit den 50er-Jahren feiert man den Vielliebchentag, wie der Valentinstag im Spätmittelalter genannt wurde, nun auch bei uns.


Bild: Rose © PETRA HEGEWALD/www.pixelio.de

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