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Bücher als neues Luxusgut

http://www.langendorfs-dienst.de , ein kostenpflichtiger Informations- dienst der Buchbranche, stellt sich die Frage, ob Bücher Luxus seien. Die Frage wird mit „jein“ beantwortet und dann die Forderung erhoben, Bücher sollten zum Luxusgut werden.

Die Argumentationskette ist diese: Die Preise „normaler“ Bücher seien auf einem Preisniveau, das sie für Normalbürger erschwinglich macht. Insofern seien Bücher kein Luxus. Wenn man aber Bücher in eine Bedürfnishierarchie einordne, seien sie Luxus, denn die meisten Menschen kämen ohne Bücher aus (da hat man mich leider vergessen!). Sich trotzdem Bücher anzuschaffen, habe einen Hauch von Luxus.

LuxusbuchLangendorfs Dienst unterscheidet drei Stufen von Luxus: Auf der primitiven Stufe stehend sieht er einen Zuhälter, der mit seiner Rolex protzt. Eine Stufe weiter seien die Menschen, die Luxus nicht als Äußerlichkeit, sondern als Vorzug von Qualität vor dem Standard sehen und deshalb z. B. für eine Anschaffung etwas mehr ausgeben, um lange Freude dran zu haben. Auf der dritten Stufe des Luxusverständnisses ständen Menschen, die sich Beschäftigungen gönnen, die nichts mit Beruf oder Zeitvertreib zu tun haben, sondern die jemanden persönlich weiterbringen.

Auf dieser Stufe siedelt Langendorfs Dienst die Chance für Bücher an. Menschen der dritten Stufe des Luxusverständnisses, so meint er, haben einen hohen Lektürebedarf, denn in dieser Stufe der Persön- lichkeitsentwicklung werde bewusst entschleunigt.

Eine, wie ich finde, gute Analyse. Viele reden ja davon, dass das Buch durch elektronische Medien abgelöst werde. In vielen Bereichen sicher. Etwa wenn es um schnelles Faktenfuttern geht. Aber dort, wo es um meine persönliche Weiterentwicklung geht, wo ich mich mit Themen beschäftige, die mich seelisch, geistig, spirituell, einfach als Mensch weiterbringen, da denke ich wende ich mich auch in Zukunft dem Luxusgut Buch zu.

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