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Bücher fürs Drogennäschen

Buecher_by_Lupo_pixelio.de.jpgLaut Oliver Kahn riecht Fußball nach einer Mischung von Gras, Schweiß und Metall. Heinrich Heine befand, Sauerkraut sei ein toller Duft (»Sei mir gegrüßt, mein Sauerkraut! // Holdselig sind deine Gerüche.«) Es gibt so exzentrische Parfüm-Kreationen wie »Eau de Karotte« und nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans bewegte viele Journalisten die Frage, welchen Duft der Eyjafjallajökull habe.


Einen Berliner Parfümeur hat nun, so berichtet die SÜDDEUTSCHE, die Frage gelöst, wie Bücher riechen. Er hat in Kooperation mit Größen wie Karl Lagerfeld und Günter Grass das Parfüm »Paper Passion« kreiert, mit dem angeblich Leseratten zu betören sind. Ein Jahr lang brauchte es, bis er auf der Designmesse Mailand sein Werk präsentieren konnte, das weltweit erste Parfüm mit Papiergeruch. Angeblich riecht das Parfüm nach druckfrischem Buch. Für Menschen wie den Göttinger Verleger Gerhard Steidl soll der Geruch eines frischen Buchs so betörend wie ein Rauschmittel sein. Aber Vorsicht: Für Bibliophile kann die Droge Buch sehr teuer werden (es sei denn, sie bestellen ihre Bücher bei Jokers).


17 Versuche und 13 verschiedene Rohstoffe wurden für das neue Parfüm gebraucht. Nun soll Paper Passion weltweit in Buchhandlungen, Museumsshops, Concept Stores (was immer das ist) und so genannten Nischenparfümerien verkauft werden. Und wenn es stimmt, dass in Reisebüros mit Sonnenmilchduft mehr Reisen verkauft werden, dürfen wir Bibliophile uns freuen, wenn wir bald in allen Thalias und Hugendubels dieser Republik mit einem noch stärkeren Buchgeruch als bisher umworben werden.



Bild: Bücher © Lupo/www.pixelio.de

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