Suche
Close this search box.

Da ist man platt: Bügeln extrem!

Bügeln macht Ihnen keinen Spaß? Sie finden es öde und ertragen es nur mit flotter Hintergrundmusik oder einem spannenden Film? Willkommen im Klub der Bügelmuffel! Man kann sich das Leben richtig einfach machen, indem man die T-Shirts, Hemden und Blusen einfach ungebügelt trägt. Zugegeben, man macht einen etwas zerknitterten Eindruck, aber da steht man drüber, wenn man an die viele freie Zeit denkt, die man gewinnt, wenn man das leidige Bügeln verweigert.

Es gibt aber auch Menschen, die haben das Wäscheplätten zum Sport erhoben, zum Extremsport sogar. Wer sagt denn, dass man das Bügeleisen nur in seinen heiligen Hallen schwingen darf? Nein, es geht auch anders, schneller höher weiter. Echte ExtrembüglerInnen packen ihr Eisen und ziehen damit in die Welt hinaus. Gebügelt wird auf Berggipfeln (Rocky Style) oder Bäumen (Forest Style), unter Wasser (Water Style) oder in der Luft, in Ultraleichtflugzeugen etwa (Air Style). Zivilisierter geht’s zu beim Urban Style, also auf belebten Plätzen oder extrem hohen Häusern in der Großstadt. Wer mehr Wert auf künstlerischen Ausdruck legt, wird wahrscheinlich glücklich beim Synchronbügeln. Und wer sich gar nirgendwo einordnen lässt, ist ein/e Freestyle-Bügler/in.

Das ist kein Witz! Extrembügeln gibt es wirklich. Ob das Ganze noch etwas mit dem ursprünglichen Sinn der Tätigkeit zu tun hat, nämlich Wäsche zu glätten, sei dahingestellt. Fakt ist jedenfalls, dass AnhängerInnen dieser Sportart mit Bügeleisen und Bügelbrett bewaffnet unterwegs sind, um an den skurrilsten Orten und unter teils widrigsten Bedingungen das Plätteisen gleiten zu lassen. Gemessen werden ihre Leistungen an dem, was dabei herauskommt: faltenfreie Wäscheberge (beim Unterwasserbügeln vielleicht nicht ganz so einfach).

Erfunden wurde, glaubt man der Legende, das „Extreme Ironing“ 1997 von einem englischen Fabrikarbeiter und passionierten Bergsteiger im englischen Leicester namens Phillip Shaw. Der war es leid, seine freien Tage mit Bügeln zu Hause zu verbringen und verlegte die Hausarbeit kurzerhand auf eine Bergtour. Dies gefiel dem Deutschen Kai Zosseder (Schlachtname „Hot Crease“) so gut, dass er zum Pionier der deutschen Extrembügel-Gemeinde wurde und die Gruppe „German Extreme Ironing Section“ (GEIS) in München gründete. Die Zahl der deutschen Extrem-BüglerInnen wird auf 50 geschätzt, gelegentlich finden sogar Weltmeisterschaften oder Bügelmarathons statt.

Wer mal richtig Dampf ablassen will, kann’s mit dem Extrembügeln gerne probieren. Für alle anderen haben wir hier die perfekte Unterhaltung, jede Menge Ablenkungsmaterial für große Bügelberge:

[teaser id=“34322088″]

Autorin: Petra Anne-Marie Kollmannsberger
Bildquelle: manwalk / pixelio.de

Diesen Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge