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Das Geschäft mit der Magie

Ein Bekannter von mir arbeitet als freiberuflicher Informatiker für verschiedene Firmen. Dabei richtet er zum Beispiel auch 0190-Nummern ein und betreut sie. Unsereiner denkt, wenn er "0190" hört, natürlich sofort an "Ruuuuf miiiich aaaaan", mit sanfter oder auch fordernder Stimme ins Ohr geflüstert… Doch er klärte mich auf: Den meisten Umsatz versprechen nicht Erotik-Hotlines, sondern Esoterik-Beratungen. Das Geschäft mit der Magie blüht.

Was er mir erzählte, schockierte mich zutiefst: Viele, viele Menschen rufen jede Woche teure Orakel-Hotlines an, um sich in allerlei Lebensdingen Hilfe von oben zu sichern. Die „Hellseherin“ oder der "Hellseher" haben meist nur ein Interesse: Das Telefonat in die Länge zu ziehen. Angeblich z. B. benötigt man für eine Ferndiagnose allerlei Hilfsmittel, die der Anrufer dann während des Telefonats zusammensuchen muss. Das dauert natürlich, und der Gebührenzähler tickt. Nach knapp einer Stunde, so erzählte mir mein Bekannter, wird das Gespräch wie von Zauberhand unterbrochen, was der "Prophet" selbstverständlich auch voraussieht. Mit Vorhersehung hat das aber wenig zu tun: Die Unterbrechung bei Gebühren-Hotlines nach einer Stunde ist nichts weiter als eine eingebaute technische Sicherheitsmaßnahme. Also muss noch mal angerufen werden, und noch mal und… So kommen ganz schnell einige Stunden und ganz viele Euros zusammen.

Wie gut, dass ich keinen Hang zum Aberglauben verspüre. Von Hellsehern kann ich zumindest nicht ausgenutzt werden.

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