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Der Dschungel ruft

Kakerlaken essen, durch Schlamm waten, auf einem wackligen Steg über einer Schlucht balancieren… Was C-Promis im RTL-Dschungelcamp zu bewältigen haben, ist im Vergleich zu den Abenteuern Mowglis ein Spaziergang. Wir erinnern uns: Mowgli, der kleine Junge, der im Dschungel von Wölfen großgezogen wurde und ohne menschlichen Kontakt aufwuchs. Er kämpfte mit dem verschlagenen Tiger Shir Khan, wehrte sich gegen eine verrückte Affenbande und widerstand den Hypnosekünsten der Schlange Kaa.

Mowgli-vs-sherekhan.jpgRudyard Kipling (1865 – 1936), der in Indien aufgewachsene britische Schriftsteller, hat sich die Mowgli-Geschichten ausgedacht. Sie sind Teil seiner beiden »Dschungelbücher«, die 1894/1895 erschienen. Durch die Walt-Disney-Verfilmung von 1967 wurden die Erzählungen aus dem Dschungel weltberühmt, bekamen aber auch ein neues Flair. Aus einem dramatischen Jugendbuch wurde ein niedlicher Kinderfilm, in dem Mowgli fröhlich durch den Urwald tollt, beschützt von dem Bären Baloo und dem Panther Bagheera. Keine Frage, das Disney-Dschungelbuch ist große Klasse, aber Lichtjahre entfernt von der literarischen Vorlage. In der lässt Kipling Mowgli zu einem Geschöpf heranwachsen, das mit dem Dschungel verwachsen ist. Der Junge muss sich im Rudel gegen Leitwolf Akela behaupten und immer auf der Hut sein vor seinem Erzfeind Shir Khan. In einem Kampf auf Leben und Tod besiegt er den gefährlichen Tiger schließlich, der nicht nur ihn bedroht, sondern die gesamte Tierwelt aufgewiegelt und Unfrieden in den Urwald gebracht hat.
 

Nicht nur, um Mowgli als strahlenden Helden zu erleben, lohnt sich ein Blick ins dschungelige Original – man lernt noch viele andere faszinierende Gestalten kennen: die weiße Robbe Kotick, den Mungo Rikki-Tikki-Tavi, Toomai, den Elefantenjungen Kiplings zweibändiges Dschungelbuch gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Jugendbüchern überhaupt. Robert Baden-Powell, ein Freund Kiplings, gründete 1907 die Pfadfinderbewegung auf der Grundlage der Mowgli-Geschichten. Sie dienten ihm als Vorlage für eine zur damaligen Zeit revolutionären Methode in der pädagogischen Arbeit, wonach Kinder und Jugendliche eigenverantwortlich in einer Art fortschreitender Selbsterziehung zu verantwortungsvollen Mitgliedern der Gesellschaft heranwachsensollen.

Übrigens erhielt Rudyard Kipling 1907 als erster Engländer und damals jüngster Preisträger (mit 42 Jahren) den Nobelpreis für Literatur.

Wer dem Ruf des Dschungels folgen möchte, kann sich hier einlesen:


http://www.jokers.de/3/13733287-1/buch/das-dschungelbuch.html




http://www.jokers.de/3/15598676-1/buch/mein-dschungelbuch.html


Bild: © wikimedia

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