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Die Leichtsinnigen

Klauen muss nicht immer

schlecht sein. Manchmal ist gut abkupfern schon eine Kunst für sich. Vielleicht

hat sich das auch der deutsche Verlag des finnischen Autors Kari Hotakainen

gedacht und sich in Sachen Covergestaltung ganz unverblümt bei dessen berühmtem

Landsmann, dem Regisseur Aki Kaurismäki, bedient. Dessen Filmplakat zu "Lichter

der Vorstadt" sieht dem Hotakainen-Titel "Die Leichtsinnigen" jedenfalls

ausgesprochen ähnlich.

 

Macht ja nichts. Beide

Nordlichter können schließlich was. Der Herr Kaurismäki kann wie kein anderer

wunderbare Filme über gescheiterte Existenzen drehen und Herr Hotakainen

schreibt ironisch-feinsinnige Bücher über manchmal verzagte Zeitgenossen.

 

Bei beiden aber muss man

sich auf die finnische Seele einlassen, die der Melancholie eindeutig näher

steht als der Ekstase. Untertöne, Zwischentöne, zarte Komik und natürlich auch

das Schweigen sind hier wichtig.

 

Hotakainen.jpgKari Hotakainen ist in

seiner Heimat einer der populärsten Autoren und erhielt bereits mehrere renommierte

Literaturpreise. Bei uns ist Hotakainen noch nicht sehr bekannt, aber das kann

sich ja ändern …

 

"Die Leichtsinnigen"

spielt in der finnischen Hauptstadt Helsinki, wo der Polizist Antero Mokka

lebt. Privatleben findet nicht statt, Antero geht voll und ganz in seinem Job

auf. Als ihm die Verdächtige Leila Korhonen begegnet, ist es – wir ahnen es –

vorbei mit der Ruhe. Was der Polizist nicht mehr für möglich gehalten hätte,

ist passiert: er hat sich verliebt. Wie das sein ganzes Leben auf den Kopf

stellt, das schildert Hotakainen so griffig und humorvoll, dass es eine Freude

ist. Ein wenig skurril ist das Ganze ebenfalls, und schon sind wir wieder bei

Kaurismäki. Vielleicht hat der Verlag einfach die Seelenverwandtschaft der

beiden Finnen erkannt. Ich jedenfalls empfehle Ihnen: Lesen Sie "Die

Leichtsinnigen".

 

"Die Leichtsinnigen" bei Jokers

 

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