Suche
Close this search box.

Ein Lebensmittel für alle

Heute las ich in der WELT einen Artikel von Anne Chaplet über die Frage, wie das Buch zum Leser kommt, ein Autor viele Bücher verkauft und damit reich wird. Darin beklagte sie, dass es unter anderem im Versandbuchhandel keine bücherliebenden und beratungsfesten Buchhändler mehr gebe.

Als Mitarbeiter in einem Versandbuchhandel fühle ich mich durch das Urteil von Frau Chaplet angegriffen. Woher weiß Frau Chaplet, dass ich keine Bücher liebe? Was meint Sie mit »nicht beratungsfest«? Hat sich Frau Chaplet die Mühe gemacht mit einem verantwortlichen Versandbuchhändler zu sprechen, bevor sie ihr negatives Urteil über den Versandbuchhandel in den PC tippte? In ihrem Artikel jedenfalls wurde kein Mitarbeiter von Amazon, Zweitausendeins, Weltbild, buecher.de oder Jokers als Beweis zitiert, dass diese Versandbuchhändler Bücher nicht lieben und Kunden nicht beraten können.

Was Frau Caplet macht, nämlich Behauptungen aufstellen, die sie nicht beweist, ist üblich geworden in der Presse. Der Fall Schweinsteiger / tz zeigt es. Oft brauchen die Zeitungen nicht mal einen Widerruf zu drucken, weil die meisten beleidigenden Falschaussagen eher nebenbei vorgetragen werden wie von Frau Caplet und sie dabei nicht die Schmerzgrenze übersteigen, die zur offensiven Gegenwehr mobilisiert.

BücherschrankWahrscheinlich hätte auch ich Frau Chaplets Artikel mit Schweigen zugedeckt, wenn nicht im letzten Teil noch ein Satz gestanden hätte, der mich dann vollends gegen die Autorin aufbrachte. Sie schreibt: »Vermarkten mag dem Kulturgut Buch höchstens dann abträglich sein, wenn man dabei an Discounter denkt, bei denen die Massenware Buch möglichst billig verramscht wird.« Merke: Günstige Preise schaden dem Kulturgut Buch! Frau Chaplet weiter: »Markt war und ist ja auch der Ort, an dem die Gourmets die Ware mit spitzen Fingern prüfen und nur das Beste erwerben.«

Frau Chaplet scheint sich einen Leser zu wünschen, der viel, viel Geld in der Tasche hat, um möglichst hohe Buchpreise zu bezahlen. Gourmet muss er sein, gell. Und er muss von gehobener Intelligenz sein: »Schließlich ist Bücherlesen noch immer eine kulturelle Leistung, also nichts für Dumme«, so erklärt Frau Chaplet an einer anderen Stelle ihres WELT-Artikels. Vielleicht sollte an den Eingängen von Buchhandlungen Intelligenztests durchgeführt und die Bonität der Kunden geprüft werden.

Ein Wort in dem Artikel von Frau Chaplet hat mir gefallen: Sie sprach davon, dass Bücher ein Lebensmittel seien. Da kann ich ihr zustimmen. Und wir von Jokers versuchen, dieses Lebensmittel für alle möglichst günstig abzugeben. Und dabei achten wir immer da kann sich Frau Chaplet gleich in unserem Online-Shop überzeugen auf hohe Qualität. Es stimmt einfach nicht, dass Bücher nur durch hohe Preise zu einem Kulturgut werden. Das Gegenteil ist wahr.

Diesen Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge