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Eine Hymne für Tykwer

Der Krieger und die KaiserinKürzlich beschlossen meine Frau und ich, einen geruhsamen Abend zu Hause zu verbringen: Jeder durfte eine DVD kaufen, die wir uns zusammen ansehen wollten. Getrennt waren wir losgezogen, um unseren erwählten Film zu besor- gen, und siehe da: Am Abend war die Verblüffung groß, als wir beide mit „Der Krieger und die Kaiserin“ da standen.

Es war ein seltsamer, aber doch leicht zu erklärender Zufall: Wir beide waren große Fans von „Lola rennt“, jenem gigantischen Szenen-Film von Tom Tykwer, der mit Franka Potente in der Hauptrolle zum Kassenschlager avan- cierte. Leider schafften wir es nicht, uns den Nachfolgestreifen „Der Krieger und die Kaiserin“ vom selben Regisseur und wieder mit Franka Potente als Protagonistin im Kino anzusehen. Doch jetzt, als wir die DVD im Regal entdeckten, da griffen wir beide zu.

Gebannt und ohne ein Wort zu sprechen, sahen wir uns den Film an. Nur einmal unterbrach ein leises Schluchzen meiner Frau unsere traute Stille – was hin und wieder bei ihr vorkommt. Auch ich war gefesselt von der Geschichte der jungen Angestellten in der Psychiatrie. Sie glaubt in dem Mann, der ihren Unfall verschuldete und ihr dann das Leben rettete, die eigene Bestimmung zu erkennen.

Kein anderer schafft es wie Tom Tykwer mit den Emotionen der Zuschauer zu spielen: Er verknüpft naive Hoffnung, den Glauben an ein Happyend, mit dem sicheren Wissen des drohenden Untergangs. Und: Kein anderer schafft es wie Tom Tykwer schließlich ein wunderbares Ende zu kreieren, das gleichzeitig kein wunderbares Ende ist.

Aber genug geschwärmt: Wer „Der Krieger und die Kaiserin“ kennt, weiß wovon ich spreche. Wer den Film noch nicht gesehen hat, hat hiermit den Geheimtipp für einen unvergesslichen DVD-Abend!

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