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Göttliche Schokolade

Man muss nicht hungrig sein, um sich nach Schokolade zu sehnen da sind sich Freunde der zart schmelzenden Köstlichkeit einig. »Schokolade ist für den Gaumen so etwas wie Seide für die Haut nicht unbedingt notwendig, aber der reine Genuss«, stellen Marcia und Frederic Morton in ihrer »Kulturgeschichte der Schokolade« fest. Genau genommen ist Schokolade ein Gottesgeschenk: Quetzalcoátl, der gefiederte Schlangengott der Azteken, brachte seinem Volk nach alter Überlieferung den Kakaosamen, zeigte, wie man den Baum kultiviert und Schokolade zubereitet. Diese jedoch war Welten entfernt von dem, was für uns heute der Inbegriff der süßen Verführung ist. Die aztekische Schokolade war ein eigentümliches Gebräu aus zerstampften Kakaobohnen, vermengt mit Wasser, Chili und Cayennepfeffer, bitter und scharf zugleich. Man nannte es Xocóatl oder Xocólatl, was soviel wie »bitteres Wasser« bedeutet. Gereicht wurde der Aztekentrank bei religiösen Handlungen und den Kriegern zur Stärkung. Daneben galt die Kakaobohne auch als Zahlungsmittel.


Als Kolumbus 1492 Amerika entdeckte, war er wenig begeistert von dem für den westlichen Gaumen gewöhnungsbedürftigen Getränk. Erst der spanische Eroberer Hernán Cortés witterte das Potential der Kakaobohne und brachte sie 1528 nach Europa. Am spanischen Hof setzte man dem »bitteren Wasser« Vanille, Honig und Zucker zu und fand Gefallen daran. Schon bald galt es als chic, Kakao zu trinken und das exotische Getränk machte die Runde an europäischen Höfen.


Doch bis zur Schokolade im eigentlichen Sinne war es noch ein weiter Weg. Es wurde experimentiert, um den öligen Kakao zu verfeinern. Man erfand Pressen und Walzen, um das Kakaopulver aufzuschließen und ganz nebenbei auch die »Ess-Schokolade«. Zu den Kakao-Pionieren gehören Namen, die auch heute noch untrennbar mit der Schokoladenherstellung verbunden sind wie Van Houten, Stollwerck, Fry, Callier, Lindt, Sprüngli… Die Ur-Schokolade hatte allerdings noch nicht den zarten Schmelz, den wir so schätzen. Sie war rau, krümelig und sandig bis dem berühmten Schweizer Chocolatier Rodolphe Lindt 1879 die bahnbrechende Erfindung gelang: das Conchieren. Bis zu 96 Stunden wird die Schokoladenmasse gewalzt und dabei temperiert ursprünglich in muschelförmigen Trögen, den Conchen. Dabei entsteht eine homogene Struktur, was die Schokolade samtig-weich werden lässt, so dass sie auf der Zunge zergeht.


Dass Schokolade glücklich macht, wird jedes Leckermäulchen bestätigen, auch wenn es nicht wissenschaftlich erwiesen ist. Doch mit der braunen Köstlichkeit lässt sich wesentlich mehr anstellen, als sie nur zu naschen. So ist sie die Grundlage für die feine Konfiserie. Erlesene Pralinen sind ohne Schokolade nicht denkbar. Und sogar für deftige Speisen eignet sie sich. Kreative Köche setzen auf die Spannung zwischen süß und deftig und kreieren etwa Wildschweinbraten mit Schokosauce. Schokolade ist immer ein sinnliches Erlebnis und reinster Hochgenuss und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Um es mit Jean Anthèlme Brillat-Savarin (1755-1826) zu sagen, dem französischen Philosophen und Feinschmecker: »Sie schmeckt uns am Mittag, erfreut uns timeMinute0Hour12nachmittags und bezaubert uns nach dem Abendessen.«


Und für alle »Schokoholics« haben wir hier einige süße Überraschungen!


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http://www.jokers.de/3/16366877-1/geschenke-lifestyle/blankobuch-schokolade-a5.html

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Bild: © Martin Müller/PIXELIO

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