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„Gehn wir noch’n happen essen?“

Skandale über Skandale. Gammelfleisch, Dioxin, Analogkäse, Klebeschinken… Was ist in unserer Nahrung eigentlich alles drin? Was ist noch gesund was schädlich? Schenkte die Lebensmittelindustrie uns tatsächlich reinen Wein ein, würden wir merken, dass gerade dieser bereits gar kein solcher mehr ist. Oder wussten Sie, dass der Rebensaft bisweilen mit Knochenmark oder Fischöl geklärt (»geschönt«) wird?


weinglas_2.jpgSolch ein Wein ist freilich nicht jedermanns Bier. Und beim Bier gleichermaßen: In manchen Ländern wird der Gerstensaft mit einem aus Fischblasen gewonnenen, eiweißreichen Mittel geklärt. Immerhin: Im Mittelalter noch verwendete man hierfür Rinderblut… Das bayerische Reinheitsgebot ist schon eine gute Sache.


Es findet sich aber noch mehr Unappetitliches: Zur Bleiche des raffinierten weißen Zuckers wird vielerorts tierische Knochenkohle verwendet, Harnstoff hilft manch »braun« gebackener Brezel nach. Und das in der Bar gern getrunkene, rote Bitterspirituosen-Getränk verdankte seine Färbung lange Zeit der Karminsäure gewonnen durch die Quetschung weiblicher Cochenilleschildläuse.


Man sollte sich trotzdem weder den Durst noch den Appetit verderben lassen. Denn unser Essen ist im Großen und Ganzen allen Skandalen zum Trotz besser, sauberer, gesünder, sicherer als je zuvor. Ob Grenzwerte für gefährliche Stoffe oder die zahlreichen Hygienevorschriften für die Nahrungsmittelproduktion so lange gibt es sie noch gar nicht. Das berüchtigte Insektizid DDT (angewandt seit dem 19. Jahrhundert) wurde erst in den 1970er-Jahren verboten. Der Verkauf des ebenso lebensbedrohlichen Pflanzenschutzmittels E 605 (angewandt seit den 1940er-Jahren) endete gar erst 2002.


Man kann sich darüber streiten, ob früher alles besser war. Die Lebensmittel waren es sicher nicht.


"50 einfache Dinge die Sie über gutes Essen wissen sollten" bei Jokers


Bild: © Günther Gumhold/Pixelio

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