Endlich ist der Startschuss gefallen: Der erste Advent ist
rum und wir dürfen wieder bei Lebkuchen, Plätzchen und Stollen zuschlagen, ohne
uns bissige Bemerkungen à la „Also ICH esse so was ja nuuur an Weihnachten“
gefallen zu lassen. Wobei die saisonalen kulinarischen Höhepunkte des Jahres
natürlich durchaus ihre Berechtigung haben. Wer will schon Erdbeeren im Winter?
Und der Reiz von Spargel und Co. wird auch dadurch erhöht, dass er eben nicht
das ganze Jahr zu haben ist.
Tiere kümmern sich naturgemäß wenig um solche
Ernährungsfeinheiten. Eines deckt seinen Kalorienbedarf sogar nur mit einer
einzigen Speise: Koalas fressen ihr Leben lang nichts anderes als
Eukalyptusblätter – und das in rauen Mengen, nämlich täglich so viel wie ihr halbes
Körpergewicht! Selbst ihren Wasserbedarf decken die Beutler fast ausschließlich
über das Grünzeug. Daher auch ihr Name: „Koala“ bedeutet in einer Sprache der
Aborigines „ohne Wasser“.
Über die Gestaltung ihres Speiseplans müssen sich die
knuddeligen Bärchen also keine Sorgen machen. Gedanken, die uns Menschen
umtreiben, wie „5 mal täglich Gemüse und Obst“ – und das bitte in möglichst
verschiedenen Farben und Formen – oder „Was soll ich heute bloß kochen?“ können
sie sich sparen. Allerdings versetzt ihre Spezialisierung die Tiere auch in
eine beträchtliche Abhängigkeit: Da es immer weniger Eukalyptusbäume gibt,
nagen Koalas quasi am Ast, auf dem sie sitzen.
Da lob ich mir die Vielfalt des menschlichen Speiseplans.
Alles, was wir besonders häufig nachfragen und verzehren, wird in unserer
Luxuswunderwelt umso vielfältiger angeboten. So lassen sich sogar vom
Aussterben bedrohte – da in Vergessenheit geratene – Arten schützen: etwa
selten gewordene Schweine- oder auch Kartoffelsorten. Im diesem Sinne: Ran an
die Zimtsterne – es ist nur zu ihrem Besten!
Bild: Olga Meier-Sandeern/pixelio.de