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Harte Momente für Bücher

FeuerDie Zeiten werden rau. Nicht nur auf dem Bankenmarkt, in deutschen Schulen, auf der Straße oder im Dschungelcamp. Nein, auch im Umgang mit Büchern. Und dabei meine ich noch nicht einmal den hart umkämpften Markt der Bestseller. Ich meine den Stellenwert von Büchern an sich.

Wenn es um Bücher geht, die, sagen wir mal, nicht so gelungen sind. Die nach der Lektüre weggelegt werden und bei denen man sich sicher ist, sie nie wieder aufzuschlagen. Selbst Bücher, die man nach wenigen Seiten wieder gelangweilt, entrüstet oder genervt zuschlägt und am liebsten in die Ecke feuert, ja selbst diese Bücher genossen bislang noch eine gewisse Art der Würde und eine Vielzahl an Möglichkeiten der Entsorgung.

Ungeliebte Bücher konnte man verschenken, auf dem Bücherflohmarkt verscherbeln, unter wackelige Tischbeine schieben oder sogar in bestimmten Städten auf geheimnisvolle Buchreisen schicken. Wenn ein Buch trotz allem den Weg in die Mülltonne fand, dann nur verdeckt im Altpapier, verschämt und heimlich.

Das hat sich geändert. Seit Denis Scheck, der Moderator der Sendung „Druckfrisch“ aktiv ist, geht er meines Erachtens zu hart mit diesen Büchern um. Mag sein, dass er in seinen Augen schlechte Bücher deshalb verurteilt, um dadurch die seiner Meinung nach guten Bücher zum Strahlen zu bringen, um es metaphorisch auszudrücken.

Mir persönlich ist diese Art der Literaturkritik ehrlich gesagt zu kompromisslos. Literatur ist immer noch, so finde ich, Kunst. Kunst ist aber subjektiv. So wie Meinungen. Immerhin werden die meisten Bücher auch heute noch lektoriert und korrigiert. Menschen in Verlagen bemühen sich um gute Bücher, halten die Bücher, die sie veröffentlichen für gelungen. Ich finde, schon allein deshalb sollte man mit Büchern wohlwollender umgehen.

(geschrieben von Matthias Stöbener, geändert am 25.02.09, nachdem an dem früheren Text massiv Kritik geäußert wurde) 

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