In der Bücherhöhle

      2 Kommentare zu In der Bücherhöhle

Was macht ein Mensch mit einem Haufen Büchern in einem Erdloch? Eingesperrt mit karger Nahrung, Wasser, einer Stirnlampe und einer Videokamera? Nun, vermutlich lesen, was soll man auch sonst tun… Wozu aber das Ganze? Lesen könnte man viel gemütlicher auf dem Sofa oder in der Badewanne, im Bett oder am Küchentisch, meinetwegen auch in der Bibliothek oder im Zug. Warum aber sollte man in eine Höhle krabbeln, in der man nicht mal stehen kann, und sich der Lektüre widmen?

317976_grossmann_pixelio.de.jpgWeil man ein Künstler ist und eine Performance plant! Abraham Poincheval ließ sich unter der Veranda einer Buchhandlung im südfranzösischen Marseille in ein Loch im Boden einkerkern, mit einem schweren Felsbrocken verschlossen, der jegliches Tageslicht abhielt. Sieben Tage lang oder »604.800 Sekunden«, so der Name der Aktion, blieb er in seiner Bücherhöhle und widmete sich Werken von Colum McCann, Haruki Murakami u.a. Währenddessen wurden die Aufzeichnungen seines ganz persönlichen Lese-Happenings in die darüber liegende Buchhandlung übertragen.

Was er damit bezwecken will? Fragen nachgehen wie: In welcher Dimension oder Raumzeit befindet man sich, wenn man liest? Mit dem Aufenthalt in der Höhle will er bewusst Assoziationen an eine Eremitengrotte, Raumfahrtkapsel oder den Mutterleib wecken.

Man muss sich nicht in einer Höhle verkriechen, um ganz in der Literatur aufzugehen. Stöbern Sie im großen Jokers-Angebot und machen Sie es sich richtig gemütlich mit einem guten Buch und einer schönen Tasse Tee:

* Bücher – Belletristik

Autorin: Petra Anne-Marie Kollmannsberger
Bildquelle: m. Großmann / pixelio.de

2 thoughts on “In der Bücherhöhle

  1. Sabine

    Hoffentlich hat der Franzose neben Stirnlampe, Wasser und Kamera auch ein Chemieklo mit in seiner Höhle…
    Eine selten dämliche Aktion!

  2. Anonymous

    Mensch, sei doch nicht so fantasielos! Klar hat der ein Klo mit oder die Höhle ist groß genug… Um aufs Lesen aufmerksam zu machen, ist manchen Menschen halt nichts zu beschwerlich. Dem Franzosen gebührt Respekt!

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