Komplizierte Sachen in einfachen Worten
Lernen könnte so einfach sein. Mit dem richtigen Lehrer, auch kein Problem. In seinem neuen Meisterwerk: „Komplizierte Sachen in einfachen Worten“ nimmt uns Randall Munroe bei der Hand und erklärt Dinge, die wir nie richtig zu verstehen gewagt hätten. Ein Buch, das den Fokus auf das lenkt was Dinge tun und nicht wie sie heißen.
„Indem du die richtigen Worte wählst, kannst du eine Idee, die in deinem Kopf passiert, nehmen und versuchen, eine Idee wie die von jemand anderem zu verwirklichen.“ – Randall Munroe
Anders als in seinem Vorgänger „what if? was wäre wenn?“ beantwortet der studierte Physiker keine absurden Fragen. Munroe beschäftigt sich in diesem Genie-Streich mit dreiundvierzig Dingen, dessen Beschaffenheit und Arbeitsweise er offen legt.
Munroe stellt sich der Aufgabe mit seinen beliebten Zeichnungen im Comic-Stil und mit nur den 1000 häufig genutzten Wörtern Dinge zu erklären.
„Ich lese Comics und habe Wissenschaft gemacht, und sie nie wirklich zusammengesetzt, bis ich mich versehentlich in der Mitte von einem befand.“ – Randall Munroe
Es ist wieder ein Experiment von Munroe, dieses Mal aber auf sprachlicher Ebene. Wer hier Fachwort-Kauderwelsch erwartet, hat die falsche Vermutung. Gekonnt umgeht er Fachtermini wie zum Beispiel Bildermacher (Kamera), oder diese Radioschachteln, mit denen wir unser Essen aufwärmen (Mikrowellen) oder auch die allseits bekannten sehr hohen Straßen (Brücken).
Dieser Verfremdungseffekt ist absolut gewollt. Man muss erst ein bisschen rätseln und erfährt so einen komplett neuen Blickwinkel.
Wie es sich für einen ehemaligen NASA-Robotiker gehört, widmet sich Munroe in seinem Werk allerlei Weltraumtechnik, wie etwa der Wohngemeinschaft im Weltraum (ISS) oder das Raumfahrzeug der roten Welt (Curiosity).
„Der Marsrover Curiosity zum Beispiel wird durch die Hitze eines Plutoniumstücks angetrieben, das er in einem Behälter am Ende eines Stockes trägt.“ – Randall Munroe
Aber auch die uns ständig umgebende Technik kommt nicht zu kurz, wie der Faltcomputer oder auch der Handcomputer.
Die Zeichnungen sind wie immer liebevoll und sehr detailreich gestaltet. Bild- und Textanteil sind ausgeglichen und wirken auf den Leser fast, als würde er ein Kinderbuch in den Händen halten. Eine gelungene Hommage an Wimmel- und Erklärbücher. Spätestens bei den Aufklappseiten und dem beiliegenden Poster wir das neugierige Kind in einem geweckt.
„Wenn man etwas nicht einfach erklären kann, versteht man es nicht wirklich. Und Randall Munroe ist der perfekte Mann, um ein Projekt wie dieses zu übernehmen.“– Bill Gates über Munroes neuestes Wunderwerk
Auf den ersten Blick ein Bilderbuch für Kinder, das schon beim Anschauen klüger macht. Wer reinblättert, merkt jedoch schnell, es ist ein wunderbares Erklärbuch auch für Erwachsene. Wie der Titel verspricht, einfach einfach erklärt. Trotz der vielen und detailreichen Zeichnungen schadet das Randalls gewitztem Erklärungsstil kein bisschen. Das Buch ist kaum aus der Hand zu legen, da bei jedem Blick ein neues Detail in einer Zeichnung auffällt. Wer „what if? was wäre wenn?“ gemocht hat, wird „Der Dinge-Erklärer – Komplizierte Sachen in einfachen Worten“ lieben.
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