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Keine Angst vor dem schwarzen Mann – oder der Frau

Was haben Kleeblätter, Marienkäfer, Schweinchen und Schornsteinfeger gemeinsam? Genau, sie sollen Glück bringen. Mit derlei Symbolen ist das ja so eine Sache – entweder man glaubt daran oder eben nicht. Beim Kaminkehrer hingegen ist die Sache ganz einfach: Er übt eine Tätigkeit aus, die für die Menschen einst so wichtig war, dass er in den Stand der Glücksbringer aufstieg.

Bevor es nämlich die fegenden Profis gab, die ihren Zeitgenossen aufs Dach stiegen und die Schlote von Verunreinigungen befreiten, kam es häufig zu Brandkatastrophen gerade in den Städten, die ganze Häuserzüge betrafen. Ursache waren die gefürchteten Schornsteinbrände, bei denen sich Rußablagerungen durch die heißen Abgase entzündeten. Oder aber es blieb gleich ganz kalt in der Stube, wenn der Kamin so verstopft war, dass er nicht mehr zog und das Feuer ausging. In jedem Fall brachte der „Schorni“ durch seine Fegerei „das Glück zurück ins Haus“, wie es hieß.

gluecksbringer

Somit ist der Schornsteinfeger ein verhältnismäßig junger Glücksbringer. Etwa ab dem 16. Jahrhundert traten sie als Handwerker verstärkt auf und waren durch ihre schwarze Kluft sofort zu erkennen. Zum Schornsteinfeger-Kult gehört es übrigens, die Mitglieder der schwarzen Zunft anzufassen, zu umarmen oder auf die Wange zu küssen. Ob das besonders viel Glück bringt? Ich hab’s noch nicht ausprobiert. Unser Kehrmeister steht grundsätzlich um sieben Uhr morgens unangemeldet vor der Tür und begehrt mit Schaufel und Besen Einlass – eine Unzeit für Morgenmuffel, denen da nicht der Sinn nach Verbrüderungs- oder Verschwesterungsszenen steht. Hoffen wir mal, dass das Glück auch so rüberkommt!

Glück können wir alle brauchen – hier gibt es schon mal Anregungen zum Einlesen:

Jokers: Glück

Autorin: Petra Anne-Marie Kollmannsberger
Bildquelle: asrawolf  / pixelio.de

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