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Lachen ist die beste Medizin

Keine Frage, Clowns sind lustig. Alt und Jung lachen lauthals, wenn die rotnasigen, buntgewandeten Spaßmacher ihre Possen reißen. Das Prinzip ist einfach, die Wirkung groß: Alles an einem Clown ist unangemessen: die Kleidung zu groß und zu schrill, der Mund zu breit, die Nase zu knubbelig, das Verhalten tollpatschig ohne Ende. Daraus ergibt sich eine gewisse Verfremdung, die bis in die Groteske reicht. Und darüber müssen wir lachen, ob wir wollen oder nicht.

Der Komik der Clowns kann sich kaum jemand entziehen, so schlicht die Späße auch sein mögen. Sie ziehen uns in ihre eigene Welt und lassen uns alles andere vergessen. Kaum jemand kann sich dem Charme des dummen August entziehen, wenn er über seine riesigen Schuhe stolpert, dabei Dinge umreißt, die ihm schließlich selbst wieder auf den Kopf fallen. Man muss schmunzeln, ganz unweigerlich.

Diesen Effekt kann man ganz gezielt nutzen, um etwa kranken Kindern eine Freude zu machen und sie clownfür ein paar Stunden aus ihrer traurigen Situation zu reißen. Als „CliniClowns“ oder „Clowndoktoren“ tollen die Spaßmacher durch Krankenhäuser und Kinderheime und verbreiten gute Laune. Nachweislich verbessert sich durch die Clowns das gesamte Betriebsklima und bei den kleinen PatientInnen werden die Selbstheilungskräfte angeregt.

Manche Clowns überschreiten sogar Grenzen. Sie gehen in Kriegs- und Krisengebiete und bringen dort Kinder und Erwachsene zum Lachen. Im Januar etwa tourten die „Clowns ohne Grenzen“, die sich analog zur Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ gegründet hat, durch das von Bürgerkriegen gebeutelte Sri Lanka und rissen traumatisierte Opfer aus ihrer Verzweiflung. Das Konzept: Durch spontanes Lachen sollen sich Blockaden lösen und die Menschen den Mut und die Kraft finden, mit ihrer belastenden Situation umzugehen.

Seine Wurzeln hat der Clown im englischen Theater des 16. Jahrhunderts. Dort war es üblich, in den Pausen das Publikum mit allerlei Schabernack zu unterhalten. In den Komödien des italienischen Stegreiftheaters „Commedia dell’arte“ spielten die lustigen Gesellen hingegen tragende Rollen: als Arlecchino (Harlekin, Hanswurst), Pedrolino (Pierrot) und Pulcinella.

Im 18. Jahrhundert wurden die Spaßmacher zunehmend aus dem Theaterbetrieb verdrängt und fanden im Circus eine neue Heimat, wo sie bis heute zentraler Bestandteil des Programms sind – oft als Gespann „dummer August“ und vernünftiger Weißclown. Einige Vertreter der fröhlichen Zunft erlangten weltweiten Ruhm, etwa Charlie Rivel, Oleg Popov, der Clown Grock und die 3 Fratellinis.

Hier geht’s in die Welt der Clowns mit zahlreichen Lektüre-Tipps:

http://www.jokers.de/9/clown.html?tt=1&ts=1

Autorin: Petra Anne-Marie Kollmannsberger
Bildquelle: Talipiontek / Wikimedia Commons

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