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„Little Miss Sunshine“ – Schräges Roadmovie über den schönen Schein

Eine chaotische Famile, ein alter VW-Buss und eine verrückte Idee: Das sind die »Zutaten« zu einer umwerfend komischen Familien-Komödie.


Olive Hoover (Abigail Breslin) ist ein kleines Mädchen mit einem großen Traum. Sie möchte Schönheitskönigin werden, unbedingt. Dafür tut sie alles, nervt ihre Familie, singt und tanzt unermüdlich und wird tatsächlich Siegerin bei den regionalen Ausscheidungen zur "Little Miss Sunshine" – in Albuquerque im tiefsten New Mexico. Dort geht es eher rustikal zu und so kann Olive trotz fehlender Model-Maße punkten. Ob es aber für die große Endausscheidung in Kalifornien reicht, im Land der Schönen und Reichen?


Olive, mit Babyspeck und Brille, ist von sich überzeugt. Viel mehr noch ist es ihr Großvater (Alan Arkin). Der betagte Herr, der gerne mal an Drogen nascht, ist Olives Trainer und ihr größter Fan. Die Frage, wer Olive begleiten soll zur großen Show in Los Angeles, ist rasch geklärt: Die ganze Familie macht sich auf den Weg.

 


Doch die Hoovers sind anders als andere Familien und so bleiben kleine Krisen und große Katastrophen auf der langen Reise nicht aus. Vater Richard (Greg Kinnear) ist erfolgloser Motivations-Guru. Opa Edwin flog aus dem Seniorenheim wegen schlechten Betragens und Drogenmissbrauchs. Bruder Dwayne (Paul Dano) hat sich ein Schweigegelübde auferlegt, bis es mit seiner Anstellung als Testpilot bei der Air Force klappt. Mit an Bord des quietschgelben VW-Busses, der seine besten Tage längst hinter sich hat, ist auch der suizidgefährdete, schwule Onkel Frank (Steve Carell). Die einzig Normale der Truppe ist Mutter Sheryl (Toni Collette), die die Kompanie zusammenhält.


Es kommt, wie es kommen muss, die Tour wird zur Tortur. Eine Familie am Rande des Nervenzusammenbruchs, heimgesucht von allen möglichen Widrigkeiten, die man sich nur vorstellen kann. Zu allem Überfluss entwickelt auch der »Bulli« ein höchst desaströses Eigenleben. Er wehrt sich nach Kräften gegen die Reise und treibt die Hoovers mit seinen technischen Gebrechen in den Wahnsinn. Was kaum zu glauben ist, trifft ein. Olive erscheint halbwegs pünktlich zur Little-Miss-Sunshine-Wahl. Doch ihr Auftritt, eine leicht anzügliche Striptease-Nummer, sprengt den Wettbewerb komplett und hält letztendlich ihren zur Groteske gestylten Konkurrentinnen nebst übermotivierten Müttern und der Jury den Spiegel vor.


»Little Miss Sunshine«, das Spielfilmdebüt von Jonathan Dayton und Valerie Faris aus dem Jahr 2006, räumte bei unzähligen Film-Festivals ab und erhielt zwei Oscars! Zum Schreien komisch und zum Weinen schön und ein Highlight für Bulli-Freunde. Drehbuchautor Michael Arndt wuchs nach eigenem Bekunden mit einem VW T2 auf und setzte dem legendären Transporter ein filmisches Denkmal.


Machen Sie sich mit den Hoovers auf die Reise:


DVD "Little Miss Sunshine bei Jokers


Geschrieben von Petra Anne-Marie Kollmannsberger

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