Mit einem Buch kann
man ungeheuer viel anstellen. Natürlich zuerst einmal lesen. Aber da gibt es
weitere Möglichkeiten. Gerade die soliden gebundenen Schmöker sind noch zu viel
mehr nütze. Sie sind schwer genug, um Blumen darin zu pressen. Und man kann sich
draufsetzen, wenn man ein Wunderkind ist, vor der österreichischen Kaiserin
vorspielen soll und nicht an die Klaviertasten reicht. Wolfgang Amadeus Mozart
sollen im zarten Alter von sechs Jahren Bücher untergeschoben worden sein, als
er am Wiener Hof eigene Kompositionen vortrug.
Ein Segen, dass die
Kunst des Buchbindens schon erfunden war. Man stelle sich vor, der Knabe hätte
sich auf Papyrusrollen setzen müssen… Die nämlich gelten als die ersten Bücher
überhaupt, benutzt vor etwa 5.000 Jahren im alten Ägypten. Im ersten
Jahrhundert nach Christus begannen Griechen und Römer, beschriftete
Papierstücke zu einem so genannten Codex zusammenzuheften – das gebundene Buch
war erfunden. Das Handwerk des Buchbindens mit Fadenheftung und festem Deckel
zählt zu den ältesten Gewerben und entstand um 300 n. Chr.
Heute freilich
werden Bücher zumeist industriell gefertigt, die handwerkliche Bindung bleibt
exklusiven Werken vorbehalten oder dient der Restaurierung alter Bücherschätze.
Sie sehen, ein Buch hat im
wahrsten Sinne des
Wortes viele Seiten – entdecken Sie sie!
Bild: © Paul Golla/PIXELIO