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Nicht überfordern

Ich erinnere mich noch genau daran, was sich meine erste große Liebe zu ihrem 16. Geburtstag wünschte: Eine Ausgabe von „Rosemary´s Baby“ sollte es sein.

Vielleicht kennen Sie die schaurige Geschichte, die auch verfilmt wurde: Rosemary bekommt ein Kind – vom Teufel höchstpersönlich. Meine damalige Freundin wünschte sich das Buch aus einem einfachen Grund: Einige Jahre zuvor, da war sie etwa 11, klaute sie sich den Thriller aus dem elterlichen Bücherschrank und begann ihn heimlich des Nachts unter der Bettdecke zu lesen. Doch ihre Mutter erwischte sie und machte das, was jede vernünftige Mutter getan hätte: Sie nahm ihr kurzerhand das Buch weg.

Fünf Jahre später bekam meine Freundin zum 16ten endlich das heiß ersehnte Buch – und Albträume, die einige Wochen andauerten.

Es ist verständlich, dass die Kinder auch spannende Geschichten lesen wollen. Aber genau hier fällt den Eltern die Aufgabe zu, genau hinzuschauen und ihre kleinen Leseratten nicht zu überfordern. Schlussendlich gibt es keine Altersfreigabe für Krimis, so wie es bei Kinofilmen der Fall ist. Eine kleine Hilfestellung können wir von Jokers doch geben: Auf die Bezeichnung „Kinder- und Jugendkrimi“ können Sie sich nämlich verlassen. Wenn ein Buch diesen Titel trägt, so wie zum Beispiel „Der Mann mit der Maske“ von Brian Doyle, dürfen Sie Ihre Sprösslinge ruhig schmökern lassen. Denn von diesen Büchern, die spannend und fesselnd sind, ohne zu verstören, werden Ihre Kinder keine Albträume bekommen.

(Ab und zu muss ich auch mal pädagogisch sein, immerhin ist meine Frau Lehrerin!)

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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