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Nicht nur Engländer sind exzentrisch

016.511.672.jpgIch mag Exzentriker. Sie geben einem eine Vorstellung davon, dass es im Leben noch um andere Dinge geht, als pünktlich die Steuererklärung abzugeben, mit dem Hund zum Tierarzt zu gehen oder abends den Fernseher einzuschalten. Normalerweise denke ich bei Exzentrikern automatisch an die Briten. Die haben ja irgendwie ein Abo auf skurrile Typen und außergewöhnliche Zeitgenossen.

Aber es gibt einen französischen Autor, der mir ebenfalls sofort einfällt, wenn es um Kapriziöses geht, und das ist Marcel Proust. Sehen Sie sich einmal ein Foto des Mannes mit dem umschatteten Blick an: So sehen echte Dandys aus. Ich habe vor längerer Zeit – mit mäßigem Erfolg übrigens – versucht, den ersten Band seiner „Suche nach der verlorenen Zeit“ im Original zu lesen. Es war sehr anstrengend, aber so faszinierend, dass ich mir gleich die deutsche Übersetzung, „In Swanns Welt“, besorgt habe und diese dann mit großem Vergnügen gelesen habe. Man taucht sofort ein in die Welt des gehobenen französischen Bürgertums und in die Erlebnisse des kleinen Jungen, der in Combray seine Welt entdeckt.

Derzeit ist im Münchener Literaturhaus eine Ausstellung über Proust im Spiegel seiner Korrespondenz zu sehen. Ein engagierter Sammler hat sowohl privat wie auch beruflich motivierte Briefe des Franzosen zusammengetragen. Einmal in das Leben dieses faszinierenden Autors zu blicken, der nach dem Tod seiner Mutter fünf Monate in seinem Zimmer verbracht hat, ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Dafür müssen Sie aber nicht unbedingt nach München fahren. Bei uns gibt es Marcel Prousts Leben auch zu entdecken.

http://www.jokers.de/3/13749322-2/buch/proust.html

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