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Nur fliegen ist schöner

Ballons.jpgHaben Sie als Kind auch davon geträumt, einen ganzen Strauß Luftballons auf dem Jahrmarkt zu kaufen und davon zu schweben? Larry Walters hat es getan. Er band 42 Ballons an einen Gartenstuhl und erhob sich in die Lüfte. Zugegeben, es waren professionelle Wetterballons. Trotzdem hatte diese Flugreise etwas Surreales. Das Bild, das 1982 von diesem luftigen Höllenritt um die Welt ging, erinnert an einen Luftballonverkäufer, der abhebt. Ob sich Walters von Pippi Langstrumpf inspirieren ließ, ist unbekannt. Die rothaarige schwedische Göre hatte es bei ihrem abenteuerlichen Höhenflug allerdings deutlich bequemer, band Sie doch einen riesigen Ballon an ihr Bett…


Das Experiment mit dem fliegenden Gartenstuhl funktionierte übrigens besser, als es sich Larry Walters erhofft hatte. An einem lauen Sommertag erhob sich der Truckerfahrer in den Luftraum von Los Angeles. Offenbar hatte er den Auftrieb seiner mit Helium gefüllten Ballons gehörig unterschätzt. In kurzer Zeit stieg das seltsame Fluggerät bis auf über 5.000 Meter und konnte nicht gestoppt werden. Denn der Überflieger hatte im Eifer des Gefechts seine Pistole verloren, mit der er die Ballons abschießen und somit die Höhe regulieren wollte. Wie durch ein Wunder landete Walters doch noch wohlbehalten – nicht ohne vorher den Flugverkehr total durcheinander gebracht und eine Stromleitung heruntergerissen zu haben. Als »Lown Chair Larry« ging der fliegende Trucker in die Geschichte ein. Außerdem stellte er einen Höhenrekord im »clustered balloon flight« auf, dem Fliegen mit Ballonbündeln. Da werden Stühle, Kisten, Wannen, ein ganzes Häuschen oder auch nur der »Pilot« selbst an Ballons gebunden, um den Himmel unsicher zu machen.


Demgegenüber mutet die »normale« Ballonfahrt mit großen Körben für die Passagiere vergleichsweise komfortabel an. Mit einem Ballongelang es der Menschheit erstmals, sich den Traum vom Fliegen zu erfüllen obwohl man streng genommen damit nicht fliegt, sondern fährt. 1783 ließen die Brüder Montgolfier einen ersten »bemannten« heißluftbetriebenen Papierballon aufsteigen die Passagiere waren ein Hahn, eine Ente und ein Schafbock. Als die tierischen Piloten den Versuch überlebten, wagten sich auch Menschen in die fliegende Gondel. Auch erste Versuche mit Gasballonen verliefen erfolgreich. Immer wieder wurden mit Ballonen Höhenrekorde aufgestellt. So drang etwa der Physiker Auguste Piccard 1931 von Augsburg aus mit einem Gasballon in die Stratosphäre vor (etwa 16.000 Meter). Der absolute Weltrekord liegt derzeit bei knapp 35.000 Meter Höhe allerdings im geschlossenen Korb.


Noch heute übt die Ballonfahrt einen ganz besonderen Reiz aus. Ballone sind, da kaum steuerbar, ein Spielball der Winde, die Route ist nicht vorhersehbar der Weg wird zum Ziel. Wagemutigen Abenteurern gelangen immer wieder spektakuläre Fahrten: Im Ballon wurden die Alpen überflogen, die Arktis überquert, aus der DDR geflüchtet, die Welt umrundet…


In einem eigenen Museum im bayerischen Gersthofen bei Augsburg, einer alten Ballonfahrerregion, setzte man der »runden Fliegerei« ein Denkmal (http://www.ballonmuseum-gersthofen.de/index.php?idcat=2).


Alle Fans der fliegenden Gondeln finden hier Stoff zum Schmökern, Träumen und Wegfliegen:

http://www.jokers.de/3/16541259-1/dvd/erlebnisreisen-ballon-safari-kenia-kappadokien-dvd.html

http://www.jokers.de/3/13779934-1/buch/fuenf-wochen-im-ballon.html

http://www.jokers.de/3/14951571-1/buch/der-kleine-herr-jaromir-findet-das-glueck.html


Bild: © Diana Mohr/PIXELIO

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