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Ohne Zeitgefühl

SanduhrWie lange ist es her, dass Sie über einem richtig guten Buch die Zeit vergaßen? Manchmal schafft es ein Roman tatsächlich, das nervtötende Ticken der Uhr einfach auszuschalten: Vollkommen in die Lektüre lese ich und lese ich, bis ich nicht mehr umhin kann, die aufdringlichen Störfaktoren meiner Umwelt wieder in mein Bewusstsein zu lassen.

Letztes Wochenende war ich so vertieft in meinen neuen Krimi „Tödliches Wissen“ von Annamaria Fassio, dass ich das Rufen meiner Frau überhaupt nicht hörte. Schließlich stürmte sie wutentbrannt in mein Arbeitszimmer, in das ich mich zurückgezogen hatte. Wir erwarteten Besuch: Für den Nachmittag hatten sich Verwandte angekündigt, es war bereits später Vormittag, der Kuchen war noch nicht gebacken, der Rasen musste noch gemäht werden, das Wohnzimmer war aufzuräumen und die Blumen zu gießen, kurz: Es wartete noch reichlich Arbeit auf uns. Doch als mich meine Frau so sitzen sah, vollkommen vertieft in meinen Krimi, schnappte sie sich „Das Manuskript“ von Marianne MacDonald und machte es sich neben mir auf der Couch bequem. „Wir haben ja noch ein wenig Zeit“, meinte sie.

Als es um 15 Uhr klingelte, schreckten wir beide hoch: Wo war die Zeit geblieben? Zerknirscht öffneten wir den Verwandten die Tür …

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