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Plädoyer fürs Rauchen

"Ich verstehe nicht, wie jemand nicht rauchen kann, – er bringt sich doch, sozusagen, um des Lebens bestes Teil und jedenfalls um ein ganz eminentes Vergnügen! Wenn ich aufwache, so freue ich mich, dass ich tagsüber werde rauchen dürfen, und wenn ich esse, so freue ich mich wieder darauf, ja ich kann sagen, dass ich eigentlich bloß esse, um rauchen zu können."

ZauberbergDas Erstaunlichste an diesem Zitat ist, dass es aus einem Klassiker der Weltliteratur stammt, den ich selbst mehrfach gelesen habe: dem „Zauberberg“ von Thomas Mann. Früher, vor vielen Jahren, als ich noch selbst geraucht habe, überlas ich diese Stelle immer. Vom Rauchen wegzu- kommen, war nicht einfach. Natürlich las ich die Bibel aller Ex-Raucher, Allen Carrs „Endlich Nichtrauer“. Und sie hat auch gewirkt. Zumindest ein halbes Jahr. Doch dann übermannte mich bei einem lustigen Abend im Kreise rauchender Freunde wieder die Sucht und ich schlotete weiter.

Zahllose Ansätze, Versuche und zig „letzte Zigaretten“ später habe ich es dann doch geschafft. Wie? Ganz einfach: Ich war so krank, dass ich einige Tage nicht mehr rauchen konnte. Nach der Krankheit habe ich einfach nicht mehr angefangen. Seit vielen Jahren bin ich jetzt rauchfrei. Das Nichtrauchertum ist mir offensichtlich so in Fleisch und Blut übergegangen, dass mir heute der Lobgesang aufs Rauchen im „Zauberberg“ auffällt. Thomas Manns Plädoyer fürs Tabakkraut ist bei mir allerdings im wahrsten Sinne in Rauch aufgegangen.

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