Anscheinend hat es die Pariser Nationalbibliothek nötig: Dieser Tage zeigte sie zum ersten Mal schlüpfrige Texte, derbe und obszöne erotische Darstellungen, ja sogar Pornographisches aus vier Jahrhunderten. Bis Anfang März 08 können alle Pornographen unter den Lesern dieses Blogs noch nach Paris zur ehrwürdigen Pariser Nationalbibliothek pilgern und sich in der Ausstellung „Eros im Geheimen“ ergötzen. Sie sehen Zeugnisse einer Leidenschaft, die 150 Jahre lang als sittenwidrig galt und in den Giftschränken der Bücherstätte verwahrt wurden. Meist wurden diese Werke in den vergangenen Jahrhunderten von der Sittenpolizei beschlagnahmt – oft von heute anerkannten Autoren wie z. B. Verlaine oder Baudelaire.
Zu bestaunen sind unter anderem die Original-Manuskripte von Marquis de Sade oder frühe pornografische Fotografien, die tief blicken lassen: Ob man deshalb aber den weiten Weg nach Paris auf sich nehmen muss? Pornographie umgibt uns qua Internet im letzten Dorfstübchen. Was also soll eine solch überflüssige Ausstellung?