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Schwarze Magie trifft Kunst im Quadrat

498339_R_K_B_by_jurec_pixelio.de.jpgEs war einmal vor langer Zeit, da kam Musik von schwarzen Platten. Sie waren groß wie Pizzateller und mit geheimnisvollen Rillen versehen, in denen sich eine feine Nadel entlang tastete und dem Gebilde Wohlklänge entlockte. Einfach faszinierend – schwarze Magie!


Vorbei, die Welt ist wieder ein Stückchen praktischer, aber auch ärmer geworden, rauschärmer sozusagen. Denn die gute alte Schallplatte wurde Anfang der 1980er-Jahre von der »Compact Disk«, der CD, abgelöst. Da passt zwar viel mehr drauf, Fans der schwarzen Scheiben beklagen jedoch den neutralen Klang dieser digitalen Speicherträger. Perfekt, aber ohne Wärme.


Worüber wir uns früher oft geärgert haben, erscheint uns nun charmant. Mit nostalgischer Wehmut erinnern wir uns an die Kratzer auf unseren Lieblingsplatten, über die eine Nadel hüpfte oder an denen sie hängenblieb, das feine Rauschen im Hintergrund und das ständige Umdrehenmüssen. Eine CD läuft einfach durch und hat man die Songs im MP3-Format gespeichert, kann man sie endlos durchnudeln. Keine Komposition mehr wie auf der LP, als die Lieder noch eine feste Abfolge hatten, die man genau im Ohr hatte.


Das Beste am »Vinyl« aber waren die Cover. Manche wurden mindestens ebenso berühmt wie die Interpreten, die sie einhüllten. Man denke nur an Andy Warhols Pop-Art-Banane auf dem Velvet-Underground-Debütalbum. Oder an das Cover mit dem Reißverschluss auf dem Album »Sticky Fingers« von den Rolling Stones. Legendär sind auch die betont schlicht gehaltenen Beatles-Platten: das weiße, blaue und rote Album. Manche Platten kamen gar als Aufklappalben daher, regelrechte »Bilderbücher«.


Die »Kunst im Quadrat« ist dem US-Grafiker Alex Steinweiss (1917 –  2011) zu verdanken. Ursprünglich wurden Tonträger in schmucklosen Packpapierhüllen verkauft. 1940 gestaltete Steinweiss, Artdirector bei der Plattenfirma Columbia Records, sein erstes aufwändiges Plattencover, eine stilbildende Maßnahme für das restliche 20. Jahrhundert. Seine Erfindung kurbelte den Umsatz der Plattenfirma enorm an. Fortan ging keine Scheibe mehr über den Ladentisch ohne gestaltete Hülle.


Seit der Einführung der CD verloren die Cover allmählich an Bedeutung. Zwar haben auch die »Silberlinge« ein buntes Gewand, die Wirkung allerdings ist dahin. Wie will man sich auf gerade mal 12 Quadratzentimetern auch künstlerisch austoben, verglichen mit den üppigen Maßen einer Langspielplatte von satten 31 mal 31 Zentimeter? Wir wollen nicht jammern, schließlich kann man ganz gut zweigleisig fahren: die alten schwarzen Schätze abspielen (zum Glück gibt es nach wie vor Plattenspieler zu kaufen) und die »Musiktruhe« durch die kompakte, praktische CD aufstocken. Da stöbern sie am besten im Jokers-Shop mit interessanten Aufnahmen und Raritäten:


Musik bei Jokers


Geschrieben von Petra Anne-Marie Kollmannsberger



Bild: Plattenspieler © jurec/www.pixelio.de

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