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Sein Name ist Programm

Papst_Jorge_BergoglioHabemus Papam! Am Mittwoch, den 13. März war es also soweit. Schon am 2. Tag war sich das Konklave einig und stellte der Welt den neuen Bischof Roms vor: Jorge Mario Bergoglio, 76 Jahre jung und Erzbischof von Buenos Aires herrscht nun an als erster Papst aus Argentinien an der Spitze der katholischen Kirche.

Als Jesuit gilt er als volksnah und bescheiden, in seiner Heimat wird er vor allem für seinen Einsatz für die Armen und gegen die Korruption hoch geschätzt. Da verwundert auch die Namenswahl nicht: Bergoglio hat sich als erster Papst für den Namen Franziskus bzw. Francesco entschieden, in Erinnerung an den Bettelmönch und heilig gesprochenen Franz von Assisi.

Franziskus von Assisi sollte eigentlich als Sohn eines Tuchhändlers in die Fußspuren seines Vaters treten. Doch während einer Messe im Jahre 1208 vernahm er die Stimme Jesu Christi, die ihm im Wortlaut des Matthäus-Evangeliums befahl, sich seines Besitzes zu entledigen, in die Welt hinauszugehen und Gutes zu tun. So verließ der junge Franziskus nur mit einer Kutte bekleidet die Stadt, um das Evangelium zu predigen. Bald schon scharten sich die ersten Anhänger um ihn und der Orden der »minderen Brüder« wurde gegründet – der Vorläufer des Franziskaner Ordens.

Obwohl er aufgrund seiner extrem einfachen Lebensweise oft als Sonderling verspottet wurde, faszinierte »Povorello« (»der kleine Arme«) die Menschen mit seiner Güte, Hilfsbereitschaft und glühenden Liebe zu Gott und der Schöpfung. Doch nicht nur den Armen widmete Franziskus sein Leben, er gilt dank seiner Vogelpredigt auch als Beschützer der Tiere und hielt die erste Weihnachtsmesse mit einer lebenden Krippe.

1939 wurde Franz von Assisi von Papst Pius XII. zum Schutzpatron Italiens ernannt, Johannes Paul II. erhob ihn 1980 zum Patron des Umweltschutzes und der Ökologie. So kann in Zeiten der steigenden Armut und des Klimawandels die Namenswahl des neuen Papstes durchaus als gutes Omen gesehen werden.

Übrigens: Da Bergoglio als erster Papst diesen Namen gewählt hat, heißt er auch nur Papst Franziskus. Den Zusatz »I.» erhält er erst, wenn ein Nachfolger den Namen ein weiteres Mal auswählt.

Autorin: Lisa Stark
Bildquelle: Aibdescalzo / Wikimedia Commons

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