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Spiel mit dem Feuer

Schon Schiller wusste: »Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes 538179_web_R_K_B_by_Gisela Peter_pixelio.de.jpgMensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.«

Doch Jahrhunderte lang sah man im Spiel etwas Böses. Denn Spiel war gleichbedeutend mit Glücksspiel – und das galt ja nicht nur damals als »Sünde«. So kam es, dass der Inquisitor und Prediger Johannes Capistranus (1386 – 1456) in Nürnberg eine Predigt gegen die »Unsitte« des Spielens hielt. Folge: Die Nürnberger verbrannten 1452 alle greifbaren Karten-, Würfel- und Brettspiele – auf dass der Teufel sie nicht länger verführe.

Man vermutet, dass auch ein Großteil des zu der Zeit nur spärlich vorhandenen Kinderspielzeugs dem Mob zum Opfer fiel. Da ist es eine Ironie der Geschichte, dass gerade in Nürnberg heute die weltweit größte Spielwarenmesse stattfindet. Angesichts unzähliger Neuheiten (z.B. tausende Karten-, Würfel- und Brettspiele…), die einige tausend Aussteller hier jedes Jahr zeigen, würden die mittelalterlichen Spiele-Verbrenner wie Roulette-Kessel im Grabe rotieren.

Autor: Gerald Wunder
Bildquelle: Gisela Peter / pixelio.de

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