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Vom Sachbuch zum Psychothriller

Sachtext und Thriller haben nicht viel gemeinsam. Sebastian Fitzek ist ein 40-jähriger Schriftsteller und Journalist aus Berlin. Zu Beginn seiner Karriere hat er Sachbücher geschrieben. Seit dem Jahr 2006 ist er erfolgreicher Autor von Psychothrillern, die alle zu Bestsellern wurden. Interessanter Wandel, oder? Seine eigene Begründung für seine Psychothriller-Vorliebe: »Unser Gehirn ist wie die Tiefsee. Vielleicht das letzte unerforschte Terrain auf Erden, voll von Geheimnissen, die darauf warten, entdeckt zu werden.«. Die Phänomene der menschlichen Psyche inspirierten ihn dazu, auf das Thriller-Genre umzusteigen. Vermutlich fand er das spannender, als Sachbücher zu verfassen.


Persönliche Erlebnisse oder Träume baut er gelegentlich in seine Thriller ein. Wie in seinem ersten Buch »Die Therapie«. Während der Zeit, in der er es schrieb, träumte Fitzek, mit seinem Auto im Meer zu versinken. Dieser Traum wurde sofort in die Geschichte eingebaut. Spannend zu erfahren, wie ein Autor auf seine Ideen kommt. Es gibt eine weitere Sache, die ihn mir ziemlich sympathisch macht: Er kann mit negativer Kritik umgehen. Wenn also jemand kommt und sagt, etwas an seinem Buch sei schlecht, denkt er erst mal: »Der hat Recht.« Erst nach vielen positiven Mails ist er wieder davon überzeugt, dass es wohl doch gut sein muss.


Er ist auch nicht der Typ, der erst mal groß recherchiert. Seine Geschichten entwickeln sich während er schreibt mit Hilfe seiner Fantasie. Deshalb wird alles nach seinen Vorstellungen und Bildern im Kopf geschrieben. Bei medizinischen Fällen übergibt Fitzek seine Texte anschließend an Ärzte, die sie dann für ihn überprüfen. Das kann natürlich zu viel Korrekturarbeit führen, aber verhindert auch Fehler der Erzählung. Genau das will er nämlich vermeiden. Und er will Geschichten schreiben, die er selbst gerne liest.


Splitter.jpgAuch wenn er sich selbst gerne mit Büchern dieser Art beschäftigt, ist er trotzdem schockiert von Gewalt in der realen Welt. Um sich dann nicht in seinen eigenen Geschichten zu verlieren, hat er extra seinen Schreibtisch umgestellt. Der steht jetzt im Wintergarten mit Ausblick auf Garten und Teich. Je schlimmer die Geschichte, umso schöner muss also der Ausblick sein – das braucht er zum Schreiben. Ein weiterer Sympathiepunkt, wie ich finde.


Was mir zum Beispiel gut an »Splitter« oder »Der Seelenbrecher« gefällt: Die Bücher sind  von Anfang bis Ende interessant und spannend. Viel zu oft war ich schon nach den ersten Kapiteln von einem Buch gelangweilt. Der spannende Teil spielte sich oft nur auf den letzten Seiten ab. Da fragte ich mich: Das soll also ein Thriller sein? Ganz anders bei Fitzek. Man möchte von Beginn an wissen, wie es weiter geht. Er schreibt sehr spannend, verrät aber nicht zu viel und schafft es nicht langweilig zu werden.


Bücher von Sebastian Fitzek bei Jokers

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