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Wer weiß was von der Wurst?

Mit großem Brimborium wurde in München das 150jährige Jubiläum der Weißwurst gefeiert. Jene blasse Wurst mit der dünnen Haut, die der Genießer auf verschiedene Art und Weise verspeisen kann. Unverzichtbar der dazu gereichte süße Senf, eine Brezel und ein Glas Weißbier.

Allerdings rief dieses Jubiläum auch einige Gegenstimmen auf den Plan. So konnte es sich der Oberbürgermeister von Nürnberg, dem Zentrum der fränkischen Bratwurst, nicht verkneifen aller Welt mitzuteilen, dass er viel lieber eine Bratwurst zum Munde führt. Wenn es um die Wurst geht, versteht der Franke eben keinen Spaß! Das bekam unlängst auch ein Lokal in München zu spüren. Der Name „Nürnberger Bratwurstglöckl“ gefiel den Nürnbergern ganz und gar nicht und sie klagten auf Unterlassung.

Bayrische WeisswurstUrsprünglich war die bayerische Weißwurst eine Notlösung. Anno 1857 gingen einem Metzger in München die dicken Wurstdärme aus. Weil er aber noch einen wichtigen Auftrag hatte, beschloss er kurzerhand und einfalls- reich, die Wurstmasse in einen dünnen Darm zu füllen. Allerdings konnte er die neue Wurst mit der dünnen Haut nicht in der Pfanne braten. Deshalb legte er sie in eine heiße Brühe. Obwohl der kreative Metzger das Schlimmste befürchtete, waren seine Gäste von der weißen Wurst vollauf begeistert.

Noch heute besteht die weißblaue Weißwurst zu 51 Prozent aus Kalbfleisch. Sie wird mit Speck verfeinert und mit Muskat, Zitrone und Petersilie gewürzt. Wichtig: Weißwürste dürfen einem alten Brauch zufolge nicht das Zwölf-Uhr-Läuten der Kirchenglocken hören! Diese Empfehlung stammt allerdings aus Zeiten, als die Kühltechnik noch nicht so weit entwickelt war.

Übrigens freue ich mich schon auf den Sommer. Manchmal fahre ich mit dem Fahrrad zu einem nahe gelegenen Lokal. Eine Weißwurst, ein Bier und ein Buch: Mehr brauche ich nicht, um am Sonntagmorgen glücklich zu sein

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