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Zum Gedenken: Heinz Rühmann

Heinz RühmannGerade um diese Jahreszeit, wenn es draußen kalt und dunkel wird, hat der Film „Die Feuerzangenbowle“ wieder Hochkonjunktur. Wie „Dinner for 1“ ist er einer der wenigen Filme, die man jedes Jahr erneut ansehen kann. Zu Lebzeiten und nicht nur in jüngeren Jahren galt er als Herzensbrecher: Der Schauspieler Heinz Rühmann war einer der bestaussehenden Künstler zu seiner Zeit.

Am 3. Oktober jährte sich sein Todestag zum 15. Mal. Geboren wurde Heinrich Wilhelm Rühmann am 7. März 1902 in Essen, er starb 1994 am Starnberger See in Aufkirchen. Im Januar des Jahres war er noch bei „Wetten, dass…?“ aufgetreten. In mehr als einhundert Filmen spielte er mit, sein Leben war die Schauspielerei. Der schönste aller Berufe sei sie, soll er gesagt haben. Im Jahr 1999 wurde er von der „TV Hören und Sehen“ zum „Schauspieler des Jahrhunderts“ gewählt.

Auf www.ruehmann-heinz.de finden Sie eine Gedenkseite, die an den großen Schauspieler erinnert. Auch einige Anekdoten finden sich hier, die beschreiben, welch einzigartige Persönlichkeit Heinz Rühmann war. Meine Lieblingsgeschichte stammt von Dr. Manfred Barthel, dem Produzenten und Drehbuchautor einiger Rühmannfilme. Er schreibt:

„Anfang der 60er Jahre muss das gewesen sein, da traf ich Heinz Rühmann bei einer ganz normalen Vorstellung in den Münchner Kammerspielen. Man spielte eine der Shakespeare-Komödien. Mir gefiel die Inszenierung nicht. In der Pause begrüßte ich Rühmann, der ein 13jähriges Mädchen dabei hatte, die Tochter von Verwandten. Ich hatte gerade angesetzt, meine nicht sehr positive Meinung über die Aufführung zu formulieren, da fiel er mir – was nun wirklich nicht seine Art ist – ins Wort und schwärmte, ja schwärmte: ‚Ist das nicht ein schöner Abend, so heiter so beschwingt, so voll Shakespearescher Phantasie…!?‘ Ich schwieg ebenso erstaunt wie verwundert, denn meist hatten wir die gleiche Meinung von Stücken und Aufführungen. Als die Kleine mal verschwand, sagte er leise, fast verschwörerisch, zu mir: ‚Wir beide wissen natürlich, was von dieser Inszenierung zu halten ist, aber die Kleine sieht den ersten Shakespeare ihres Lebens, und ich meine, sie muss ihn einfach großartig finden!‘ Nie werde ich diese pädagogische Lektion vergessen. So kann nur einer denken und handeln, der das Theater nicht nur liebt, sondern dem es alles bedeutet."

Zu seinem Todestag haben wir die DVD „Die Feuerzangenbowle“ als Weihnachtsedition im Angebot: In diesem Spezial-Paket finden Sie zwei DVDs zum Preis von 14.99.

(Geschrieben von Matthias Stöbener)

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