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Adams Hand

Adams HandKürzlich nutzte ich das schönes Wochenend-Wetter, um einen Ausflug in die Berge zu unternehmen: Meine Frau und ich wanderten einen Berg hoch, um den Drachenfliegern beim Start zuzusehen. Doch unberechenbarer Wind verhinderte, dass sich die Flieger in die Luft wagten, und so schlenderten wir ein wenig auf der dem Berg herum. Von weitem sahen wir ein Kunstwerk emporragen, das wir uns aus der Nähe ansehen wollten: „Adams Hand“ hieß die Skulptur. Zum einem Jubiläum der Bergbahn aufgestellt. Sechs Meter Höhe – und aus feuerverzinktem Stahl gefertigt. Die Finger weisen exakt nach Rom.

Sofort entspann sich zwischen uns eine Diskussion: Was mag diese Hand bedeuten? Ist der Name „Adam“ Zufall oder bezieht sich der Künstler hier auf den ersten Menschen? Und überhaupt: Weshalb stellen Künstler Hände so oft dar? Weshalb bemühen sie sich, mit verschiedenen Posen der Hände Gemütslage und Persönlichkeit von Menschen zu beschreiben?

Hände gelten als Spiegel zur Seele: Ich weiß noch genau, wie oft ich selbst mich als Kind und Jugendlicher bemühte, eine Hand realitätsgetreu zu zeichnen. Es klappte nie. Meine Frau glaubt nicht, dass es an meinem mangelnden Talent liegt. Sie geht davon aus, dass mir bislang nur eine genaue Vorlage fehlte, um eine Hand akkurat malen zu können. Deshalb überredete sie mich, aus unserem Lager das Kunstbuch „Die Hand“ mitzubringen. Es enthält Hand-Detailskizzen berühmter Künstler – und ihm liegt eine Modellhand bei. Diese Modellhand kann in verschiedene Posen gebracht werden, was das Nachzeichnen erleichtern soll. Mal sehen, wann ich dazu komme, die Theorie meiner Frau zu beweisen …

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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