Suche
Close this search box.

Adventskalender selber machen

AphorismenAm vergangenen Sonntag rief mich meine Nichte ganz aufgeregt an: „Onkel, Onkel – in zwei Wochen ist der 1. Advent!“ Ihre Stimme überschlug sich vor lauter Aufregung. „Hast du schon einen Adventskalender für mich? Einen ganz tollen?“

Ich blickte aus dem Fenster: Es regnete und dicke Nebelschwaden krochen draußen vorbei. „Eigentlich“ war ich noch kein bisschen in Weihnachts- stimmung, vielmehr fand ich es reichlich verfrüht, dass seit Wochen Lebkuchen und Stollen in Supermärkten angeboten werden. Doch dann blickte ich in den Himmel: Obwohl er bleiern und düster über mir hing, konnte ich spüren, wie etwas in mir sich freudig regte: Ja, es ist bald Weihnachten. Aber: Nein, ich habe noch keinen Kalender für meine kleine Nichte.

Dieses Jahr bin ich davon abgekommen, einen Schoko-Kalender zu besorgen. Die Schokolade ist sowieso nicht ideal für Kinder-Milchzähne. Dieses Jahr werde ich selbst einen Kalender basteln: Ich will meiner Kleinen ein riesiges Adventsplakat schenken, mit 24 Türchen: Hinter jedem Fenster wird sich ein Aphorismus verstecken. Einige Sätze werde ich mir selbst ausdenken, andere Weisheiten werde ich mir von großen Denkern und Philosophen ausborgen. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass es der Advent verdient hat, wieder als stille, besinnliche Zeit zu gelten. Ich möchte meiner Nichte Stoff zum Nachdenken schenken, möchte ihr Momente der Einsicht und Zuversicht bescheren.

Für alle, die diese Idee aufgreifen möchten: Das Buch „Der Mensch besteht von Fall zu Fall“ sammelt wunderbare Aussagen von Elazar Benyoëtz, die sich ganz besonders gut für einen derartigen Adventskalender eignen.

(geschrieben von Matthias Stöbener)

Diesen Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge