Ich durfte mich sogar auf den legendären Stuhl des Generals setzen und eine Weile nachdenken. Der Uniformierte stellte sich wie eine Leibgarde neben mich. Dabei zitierte er aus dem Gedächtnis: „Ich hatte alles vergessen, sie und mich, der Kuss, den er mir raubte, hatte den ganzen stolzen Tempel meiner Weisheit zusammengestürzt. Der Kontrast war so groß, dass er mich stärkte. Ich nahm alle meine Gewalt zusammen, und bat ihn, gleich den andern Tag wegzureisen. Er kniete vor mir, und bat auch, nun musste ich befehlen, und er reiste.“ Er habe sich dieses Buch von Brentano gekauft, nachdem er die Geschichte vom Stuhl des Generals erfahren habe, erklärte mir der Uniformierte. Er habe nach der Schule keine Bücher mehr gelesen. Aber durch den General und seinen wundersamen Stuhl sei er motiviert worden wieder in ein Buch – und dann – in viele andere zu schauen.
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Andrea Gerk – Lesen als Medizin
Lesen ist eine Leidenschaft, ganz klar. Da erzähle ich Ihnen heute vermutlich nichts Neues. Wussten Sie allerdings, dass Lesen auch