Schuld, Sühne, Bestrafung:
woran erinnert Sie das? Wahrscheinlich an Fjodor Dostojewski, stimmt’s? Geht
mir genauso. Umso bemerkenswerter ist es, dass diese Begriffe zu den
wichtigsten Themen eines amerikanischen Autors gehören. Nathaniel Hawthorne
gehört mit Edgar Allan Poe und Herman Melville zu den so genannten dunklen
amerikanischen Romantikern.
Das klingt fast ein
bisschen nach den im Moment so populären Vampir-Romanen. Aber damit hatte
Hawthorne, der einer alten Puritanerfamilie entstammte, gar nichts am Hut.
Stattdessen beschäftigte er sich ausgiebig mit dem Seelenleben von Menschen aus
Fleisch und Blut.
Sein Buch "Der
scharlachrote Buchstabe" spielt im Neuengland des 17. Jahrhunderts. Die
Ehebrecherin Hester Prynne weigert sich, den Namen ihres unehelich geboren
Kindes zu nennen und wird daher gezwungen, auf ihrer Kleidung ein
scharlachrotes A zu tragen. Zwar kann sie später durch ihr tadelloses Verhalten
den Makel der illegitimen Geburt verwischen, doch legt sie das rote A zeit
ihres Lebens nicht mehr ab.
Eine subtile,
psychologisch fundierte Studie, die Nathaniel Hawthorne zu Weltruhm verhalf,
als der Roman 1850 erschien. In der Ausgabe, die Sie bei uns erhalten, ist
außerdem der Roman "Die Blithedale Maskerade" enthalten, literarisches Ergebnis
eines Aufenthalts des Autor aus Massachusetts in einer sozialistischen Kommune.
Womit wir ja fast wieder bei Russland wären …
Nathaniel Hawthorne gehört
zu den ganz Großen der amerikanischen Literatur, zum Stolz der Nation
sozusagen. Und hier bei Jokers können Sie ihn entdecken – tun Sie’s!
"Der Scharlachrote Buchstabe" bei Jokers
Bild: Nathaniel Hawthorne/wikimedia.de