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Der spanische Bürgerkrieg und die Literaten – 1. Folge

Bundesarchiv Bild 183-2006-1204-513, Spanien, Schlacht um Guadalajara

Bundesarchiv, Bild 183-2006-1204-513 / Studnitz, von H.G. / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Spanischer Bürgerkrieg: Das ist ein ideales Thema, um exemplarisch die Rolle von Schriftstellern in der Politik zu betrachten. Deshalb wollen wir von Jokers den Bürgerkrieg in Spanien und die Bedeutung der Literaten in diesem Krieg in einer kleinen Serie von Artikeln betrachten.

Zwischen 1936 und 1939 wütete in Spanien ein Bürgerkrieg zwischen der demokratisch gewählten republikanischen Regierung Spaniens und den Putschisten unter General Francisco Franco. Er war ein Vorgeschmack auf die Gräuel des Zweiten Weltkrieges und endete mit dem Sieg der Anhänger Francos und einer Diktatur bis 1975. Erstaunlich ist, wie viele Literaten und Schriftsteller sich in diesem Krieg engagierten oder sich über ihn äußerten. Die Geschichte dieses Krieges ist auch heute noch aufschluss- und lehrreich, weil sich in ihm nicht nur Faschisten und Kommunisten gegenüber standen, sondern die Faschisten das Bürgertum hinter sich scharten und die Kommunisten im Namen der Republik kämpften.

In Spanien ist der Spanische Bürgerkrieg im Verlauf der 1990er zum zentralen Bezugspunkt der Erinnerungskultur avanciert. Die Mythisierung seiner Geschichte, die in vielen Romanen und Filmen zu beobachten ist, lässt uns fragen: Ermöglicht eine mythisierende Darstellung von Geschichte überhaupt erst das Erinnern oder befördert sie vielmehr das Vergessen? Ist das aktuelle Interesse für den Spanischen Bürgerkrieg als ein spanienspezifisches Phänomen aufzufassen oder hat es eine Bedeutung darüber hinaus?

Noch heute werden Massengräber aus dem Bürgerkrieg und der anschließenden Franco-Diktatur in Spanien aufgefunden. Die Vergangenheit ist also immer noch gegenwärtig. Die Ausmaße des franquistischen Terrors sind erst in den letzten Jahren in ihrem ganzen Ausmaß bekannt geworden. Die Nachkommen beider Seiten, der republikanischen wie der franquistischen, leiden noch heute an der Erinnerung. Ideologische und politische Auseinandersetzungen von damals leben weiter fort: So ist der spanische Bürgerkrieg ein Lehrstück über den Kampf der Weltanschauungen und die riskanten Folgen. Können Schriftsteller helfen, die Spirale der Gewalt zu zähmen?

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